(EBEL-Kompakt) EBEL/FM/JG Die Besinnlichkeit war bereits am Stefanitag in der Erste Bank Eishockey Liga vorbei. Während der Meister das nächste Debakel gegen die Haie einsteckte, sicherten sich die Vienna Capitals das Playoff-Ticket. Zudem gewann der EC KAC erneut und auch Bozen holte wichtige Punkte in Villach. Das und viele Mehr im EBEL Kompakt von Eishockey-Online.
EC VSV vs. HCB Südtirol Alperia 2:5
Die ersten Minuten des Startdrittels gehörten klar den Hausherren, die sich immer wieder mehrere gute Chancen vor dem Tor von Melichercik Marcel erarbeiten konnten. So beispielsweise Olivier Latendresse, der sein erstes Spiel nach einer längeren Verletzungspause bestritt. Dennoch gelang den Südtirolern durch Markus Gander in der siebten Spielminute der erste Treffer des Abends. Zwar ließen sich die Hausherren davon nicht beirren, trotzdem erzielte wiederum Gander keine Minute später das 0:2. Eine Möglichkeit, das Spiel zu drehen, bekamen die Hausherren in der zwölften Minute, als Dennis Kearney wegen Hakens auf die Strafbank musste. Und diese Situation wurde nach 19 Sekunden sofort ausgenutzt – nach Zuspiel von Jeremie Ouellet-Blain erzielte Jan Urbas den verdienten Anschlusstreffer. Die letzten Minuten des ersten Drittels wurden deutlich von den Adlern dominiert. Doch wieder konnten die Südtiroler entgegen des Spielverlaufes in Person von Marco Insam ihre Führung zum 1:3 ausbauen. Kurz vor Drittelende wurde nach einem Tumult vor dem Südtiroler Tor noch eine Strafe gegen Seymour Clark Thompson vom HCB Südtirol wegen Beinstellens ausgesprochen. Damit begann das Mitteldrittel mit einem Powerplay für die Hausherren.
Das Überzahlspiel der Adler war allerdings zu schwach – ihnen gelang lediglich ein Schuss aufs gegnerische Gehäuse. Im Anschluss musste Jeremie Ouellet-Blain wegen hohen Stocks in der Kühlbox Platz nehmen. In dieser Situation konnten die Bozener auf 1:4 erhöhen. Nachdem Nicholas Palmieri abgezogen hatte, rutschte der Puck durch die Beine von Olivier Roy. Die Gäste bestimmten nach und nach den Spielverlauf, während die Adler zunehmend in Bedrängnis gerieten – Fehlpässe und Puckverluste summierten sich. Für einen Hoffnungsschimmer sorgte Jan Urbas, als er im Powerplay auf 2:4 verkürzte.
Im Schlussabschnitt legten die Blau-Weißen eine Gangart zu, kamen zu guten Möglichkeiten, allerdings scheiterte es an der Chancenauswertung. Auf der Gegenseite kam es wieder zu einem gefährlichen Konter der Südtiroler: Frigo Luca lief alleine auf Roy zu, doch fand seinen Meister im Goalie des EC VSV. Knapp 28 Sekunden vor Spielende gelang schließlich Ryan Glenn der Empty-Net-Treffer für die Südtiroler.
ichtsdestotrotz konnten die Adler den Rückstand nicht mehr aufholen und verloren damit zum vierten Mal in dieser Saison gegen den HCB Südtirol. Mit dieser Niederlage nimmt auch die Negativserie der Blau-Weißen ihren Lauf.
UPC Vienna Capitals vs. HDD Telemach Olimpija Ljubljana 5:0
Die Partie nahm von Beginn an Fahrt auf und Caps-Goalie Jean-Philippe Lamoureux entschärfte gleich die erste Chance der Gäste. Im Gegenzug verpasste Kelsey Tessier nur knapp. Der Spitzenreiter drückte nun auf die Führung und Ljubljana schaffte es fast nicht aus dem eigenen Drittel heraus. Doch bei Schüssen von Riley Holzapfel, Vause und Captain Jonathan Ferland wollte die Scheibe nicht über die Linie. Nachdem die Schiedsrichter nach einer unübersichtlichen Situation auf „Kein Tor“ entschieden, dauerte es bis 25 Sekunden vor der Pausensirene als MacGregor Sharp doch noch auf 1:0 stellte.
Die Caps starten auch in den zweiten Abschnitt sehr druckvoll und Holzapfel jubelte auch über das vermeintliche 2:0. Doch die Referees gaben den Treffer nicht (24.). Fünf Minuten später schnappte sich Julian Grosslercher schnappt die Scheibe, umkurvte Goalie Frazee und schoss sicher zur 2:0-Führung ein (29. Min.). Die Wiener konnten die Überlegenheit in weitere Treffer ummünzen: Zuerst schob Ferland ein und dann erhöhte Benjamin Nissner auf 4:0.
In dieser Tonart ging es auch in den letzten 20 Minuten weiter. Ferland ließ einen Verteidiger in Überzahl mit einer Körpertäuschung elegant ins Leere rutschen, der Rest war Formsache und der Puck im Netz. Danach spielten die Wiener die Partie locker herunter. Mit dem 5:0-Sieg – dem fünften Shut-Out-Sieg in dieser Saison – fixierten die UPC Vienna Capitals als erstes Team der Erste Bank Eishockey Liga die Playoff-Teilnahme.
(Aus Villach berichtete: Jenny Gollmitzer)
HC Orli Znojmo vs. Moser Medical Graz 99ers 3:4 n.V
Nach drei Siegen gegen die 99ers gingen die Tschechen sehr selbstbewusst ans Werk. Durch den Druck der Hausherren kassierten die Steirer eine frühe Strafe und David Bartos nützte die Überzahl mit seinem zehnten Saisontor. Beide Mannschaften hatten im Verlauf des ersten Abschnitts gute Chancen, Tore wollten aber keine mehr gelingen.
Das Mitteldrittel war dann um einiges abwechslungsreicher. In einer ausgeglichenen Begegnung vergab Marek Györi eine tolle Chance, im Gegenzug schlug es im Kasten der Hausherren ein: Daniel Natter traf von der blauen Linie zum Ausgleich und nur 43 Sekunden später drehte Kyle Beach die Partie. Znojmo hatte eine Antwort parat, als Colton Yellow Horn per Schlagschuss auf 2:2 stellte. Für die Hausherren kam es vor der zweiten Pause noch besser, als Peter Pucher sein 200. Tor in Znojmo bejubelte.
Das Spiel flachte im dritten Drittel ab und es dauerte lange, bis der Puck erneut im Netz zappelte. In den Schlusssekunden erzwang Evan Brophey eine Overtime, in der die Grazer den längeren Atem hatten: Matt Siddall sorgte nach 55 Sekunden für die Entscheidung.
EC KAC vs. Dornbirn Bulldogs 3:2 n.V
Beide Mannschaften agierten zu Beginn dieser Partie aus einer gesicherten Abwehr heraus und kämpften um jeden Zentimeter Eis. Die Angriffe wurden immer sehr früh vom Gegner bekämpft, wodurch es nur zu sehr wenigen Torchancen kam. Mit Fortdauer des Spiels drängten die Hausherren mehr auf den ersten Treffer – die Bemühungen, welche bis zu Florian Hardy im Tor der Bulldogs durchkamen, wurden von diesem entschärft. Den Gästen aus dem Ländle gelang nach einem Gestocher vor dem Tor von David Madlener der Führungstreffer. Dustin Sylvester (17.) reagierte am schnellsten und brachte die Scheibe über die Linie. In einem torlosen Mittelabschnitt gingen die Gäste vorerst kein Risiko ein und versuchten Ruhe in das Spiel zu bringen. Bis auf zwei gute Chancen der Vorarlberger durch Chris D`Alvise und Dustin Sylvester plätscherte das Spiel dahin und wurde zunehmend von den Bulldogs dominiert.
Nach dem Pausentee drängten die Rotjacken auf den Ausgleich. Angriffe von Johannes Bischofberger und Manuel Ganahl wurden jedoch zunächst vom DEC-Torhüter entschärft. Entgegen dem Spielverlauf schoss Martin Grabher Meier (49.) nach Zuspiel von Dustin Sylvester zum 2:0 aus Sicht der Gäste ein. Im Gegenzug verkürzte dann Jamie Lundmark (50.) nach Pass von Matthew Neal. Dem KAC gelang in den letzten Minuten der Ausgleichstreffer - Manuel Ganahl (57.) netzte zum 2:2-Endstand nach 60 Minuten ein. In der Verlängerung traf Mitja Robar (63.) zur Entscheidung für den KAC.
Red Bulls wurden eiskalt bestraft
Der Meister legte am Stefanitag los wie die Feuerwehr. Nach nur wenigen Sekunden netzte Alexander Rauchenwald zur 1:0 Bullenführung ein (2.). Nachdem Raphael Herburger die Scheibe an Andy Chiodos Schoner legte, stocherte der formstarke Österreicher den Puck über die Linie. Auch danach war es der Torschütze, welcher das 2:0 auf dem Schläger hatte. Diesmal zeigte Andy Chiodo im Tor der Haie jedoch keinerlei Probleme. Innsbruck brauchte einige Zeit um in die Partie zu finden. So ließ der HCI auch in Unterzahl einige Chancen zu. Die gefährlichste konnte Daniel Welser nach gekonntem Zuspiel von Thomas Raffl aber nich in ein Tor ummünzen.
Nach diesem ungenütztem Powerplay agierten die Haie erstmals offensiv. Und wie. Praktisch aus dem Nichts glich Andrew Clark zum 1:1 Ausgleich ein (9.). Nach dem Ausgleich entwickelte sich eine offene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Die Haie zeigten wenig später ihre Stärke im Powerplay. Während Torschütze Alexander Rauchenwald und Kapitän Matthias Trattnig auf dem Sünderbankerl saßen, fügte John Lammers den Bullen das zweite Gegentor hinzu (17.). Die Red Bulls erholten sich nur langsam, durften diese weiterhin mit nur vier Mann agieren. Dabei schlugen die bissigen Haie erneut eiskalt zu. Im 5gg4 Powerplay setzte Tyler Spurgeon noch den dritten Treffer nach und erhöhte auf 3:1 für die Gäste (19.).
Die Hausherren hatten kurz vor der ersten Pause pech, als die Scheibe nur eine Sekunde nach der Pausensirene im Netz landete. Mittels Videobeweis entschieden sich die Referees für kein Tor und hielten damit die 3:1 Gästeführung nach 20 gespielten Minuten fest.
Pfiffe im Volksgarten
Der Mittelabschnitt zeigte sich wenig spektakulär. Die Roten Bullen hatten zwar mehr Spielanteile, wirklich gefährlich wurde es vor dem Innsbrucker Gehäuse jedoch selten. Die größte Chance auf den Anschluss hatte Ryan Duncan. Die Direktabnahme des Kanadiers brachte den erfahrenen Haie-Goalie aber nicht in Bedrängnis. Kurz vor der zweiten Pause hatte John Lammers nochmals die Möglichkeit auf das 4:1, technische Probleme des Torschützen ließ Salzburg jedoch weiterhin am Leben. Nach 40 Minuten wurden die Hausherren, welche ihr Potential seit dem Ausgleich nicht komplett abruften, mit Pfiffen der gut 2.300 Zuseher in die Kabine verabschiedet.
HCI macht Bullen-Debakel fix
Im Schlussdrittel warf der Meister nochmals alles nach vorne, aber auch in den letzten 20 Minuten brachte das Anrennen nichts. Der Sieger hieß immer wieder Andy Chiodo! Der Gästekeeper hatte an diesem Stefanitag einen Sahnetag erwischt und brachte die Salzburger Bullen zum Verzwiefeln. Anders auf Seiten des HCI's. Nachdem die Red Bulls ein weiteres Überzahl verstreichten, netzte Ondrey Sedivy von der Strafbank kommend zum 4:1 ein und sorgte damit für die vorzeitige Vorentscheidung (58.). Während die Zuseher schon die Arena verließen, besorgte Hunter Bishop mit dem 5:1 den Endstand im Volksgarten (60.). In Salzburg könnte, sollten die Bullen aus den nächsten drei Partien (in Fehervar, daheim Znojmo und in Bozen) nicht die maximale Punkteausbeute sammeln, der Ton für Headcoach Greg Poss doch unangenehmer werden.
(Aus Salzburg berichtete: Mathias Funk)
EHC LIWEST Black Wings Linz vs. Fehervar AV19 4:1
Die Ungarn erwischten den perfekten Start in ihr Auswärtsspiel in Linz. Bereits nach 39 Sekunden brachte Vernace seine Mannschaft in Führung. Nach einem Fehler in der Linzer Defensive kam er an der blauen Linie an die Scheibe und ließ Michael Ouzas mit einem Schlagschuss in das Kreuzeck keine Chance. Die Black Wings ließen sich von dem frühen Gegentreffer jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Linz war im ersten Drittel die deutlich bessere Mannschaft und versuchte mit Schüssen aus allen Lagen die disziplinierte Abwehr von Fehervar zu knacken. Gegen Ende des ersten Drittels kamen die Gäste besser ins Spiel und hatten zwei Minuten vor Schluss sogar noch die große Chance auf das 2:0. Nach einer unübersichtlichen Situation war Ouzas bereits geschlagen - Beauregard wurde jedoch noch im letzten Moment von einem Linzer Spieler am Schuss gehindert.
Im zweiten Drittel waren die Black Wings von Beginn an tonangebend. Vor allem die Offensiv-Reihe mit DaSilva und Lebler sorgte immer wieder für Gefahr vor dem Tor der Gäste. In der 29. Spielminute ließ Robert Lukas die Heimfans zum ersten Mal in dieser Partie jubeln. Nach einem Stangenschuss von Sebastien Piche stand Lukas goldrichtig und traf aus kurzer Distanz zum 1:1. Nach dem Treffer bekamen die Fans ein schnelles Spiel mit Chancen auf beiden Seiten zu sehen. Im Mittelabschnitt wurde es etwas rauer und durch die Strafen kamen beide Mannschaften immer wieder zu gefährlichen Chancen. Drei Minuten vor Drittelende gingen die Hausherren zum ersten Mal in Führung. Hofer bediente Broda mit einem schönen Querpass und dieser erhöhte mit seinem Backhand-Schuss auf 2:1. Die Schiedsrichter gaben den Treffer nach einem kurzen Videobeweis.
Auch im Schlussdrittel hatten die Linzer die Zügel in der Hand. Die Gäste aus Ungarn waren wie schon in den ersten beiden Dritteln in der Offensive viel zu harmlos und spielten sich kaum nennenswerte Chancen heraus. Es dauerte bis zur 55. Spielminute ehe Potulny für die Vorentscheidung sorgte. Er traf nach einem schönen Querpass von Hofer in das halbleere Tor. Die Black Wings ruhten sich nicht auf ihrem Vorsprung aus und versuchten nach dem Treffer gleich einen nachzulegen - was ihnen auch gelang. Nur zwei Minuten nach dem 3:1 setzte Lebler mit einem wuchtigen One Timer den Schlusspunkt.
Artikel: EBEL / Mathias Funk / Jenny Gollmitzer
Fotoservice: MB Multimedia / Bernd Stefan / Martina Bednar