Mit unverändertem Kader, also ohne die Rekonvaleszenten Manuel Latusa und Luciano Aquino, gingen die Red Bulls in die Begegnung. Und die hatte von der ersten Sekunde an Feuer. Nach viel hektischem Hin und Her und einem harmlosen ersten Powerplay der Hausherren gingen die in der Anfangsphase drückenden Gäste kurz danach mit 1:0 in Führung. Aber nur zwei Minuten später erzielte John Hughes nach kurzem Alleingang durch zwei Klagenfurter Verteidiger hindurch den Ausgleich, der Goalgetter überwand am Ende auch den heutigen KAC-Goalie Bernd Brückler sehenswert mit einem Heber. Und dann waren die Red Bulls voll da und hatten deutlich mehr Scheibenbesitz. In der 13. Minute kam Klagenfurts Jean-Francois Jacques bei einem Konter auf der rechten Seite aber zunächst zu einem gefährlichen Schuss, Salzburgs Torhüter Juuso Riksman war zur Stelle. Nach einem weiteren wirkungslosen Powerplay hatten die Salzburger in der 16. Minute neuerlich Überzahl und diesmal zeigten sie ein starkes Powerplay mit richtig vielen guten Schüssen. Andreas Kristler schließlich fälschte einen Dominique Heinrich-Schuss zur 2:1-Führung ab. In den letzten Minuten spielten fast nur die Red Bulls und Ben Walter machte in der 20. Minute mit einem schönen Treffer aus vier Me- tern sogar noch den 3:1-Pausenstand perfekt.
War der erste Abschnitt schon spannend, sahen die Zuschauer in der ausverkauften Salzburger Eisarena im zweiten Durchgang eine noch bissigere Partie. In der 23. Minu- te traf Jamie Lundmark für den KAC zum 2:3-Anschluss und ab diesem Zeitpunkt ging es auf Biegen und Brechen. Brenzlige Szenen vor den Toren wechselten im Sekunden- takt, jeder Zweikampf wurde erbittert zu Ende geführt. Bei zwei Überzahlspielen kamen die Salzburger nicht richtig zur Geltung, der KAC war zu viert in der Defensive richtig stark. In der 32. Minute wurde Klagenfurts Manuel Ganahl bei einem Solo behindert und bekam einen Penalty zugesprochen. Juuso Riksman behielt die Nerven und verhinderte den Ausgleich. In der Schlussphase wurde der KAC, der jetzt mehr riskierte, richtig drü- ckend und sorgte immer wieder für hitzige Szenen vor Salzburgs Tor. Kurz vor der Pau- se ergab sich bei einem Konter 2 vs. 1 noch eine schöne Möglichkeit für die Red Bulls, die die knappe 3:2-Führung mit viel Defensivarbeit in die Kabine mitnehmen konnten.
(Foto Gepa Pictures)
Im Schlussdrittel setzte der KAC alles auf eine Karte und stürmte unablässig aufs Salz- burger Tor. In der 44. Minute sprang Jusso Riksman in Unterzahl bei einem Distanz- schuss die Scheibe aus dem Handschuh, er konnte sie aber selbst sichern. In der 48. Minute kam plötzlich Brian Connelly vor Bernd Brückler an die Scheibe, stand allerdings mit dem Rücken zum Tor und konnte nicht mehr gefährlich agieren. In der 51. Minute hatte Istvan Sofron bei einem Konter 3 vs. 2 gute Schussposition, aber Jusso Riksmankonnte rechtzeitig zumachen. Die Red Bulls waren jetzt fast nur mehr mit Verteidigen beschäftigt und wenn sie mal einen Entlastungsangriff fuhren, lauerte immer ein KAC- Angreifer an der blauen Linie auf ein mögliches Breakaway. Aber die Salzburger stan- den hinten kompakt und warfen sich in die Schüsse. Und als Ben Walter in der 58. Mi- nute ins leere Tor traf und aufs 4:2 stellte, war das natürlich die Vorentscheidung. Da- niel Welsers Empty-Net-Tor in der Schlussminute war noch eine schöne Draufgabe und so gewannen die Red Bulls eine emotionale und kampfbetonte Partie gegen einen star- ken KAC mit 5:2 und zogen damit ins Halbfinale ein.
ERSTE BANK EISHOCKEY LIGA | VIERTELFINALE
EC Red Bull Salzburg – EC-KAC 5:2 (3:1, 0:1, 2:0)
Tore: Hughes (8.), Kristler (16./PP), Walter (20.. 59./EN), Welser (60./EN) resp. Schumnig (6.), Lundmark (23./PP)
Was war das für eine Viertelfinalserie! Nach einer 2:0-Führung lagen die Red Bulls schon mit 2:3 zurück und drehten die Serie schon mit dem Rücken zur Wand doch noch zu ihren Gunsten. Das heutige Ergebnis täuscht natürlich über den Spielverlauf hinweg, der KAC hatte das Spiel bis zur 58. Minute komplett offengehalten.
Das befand auch ein glücklicher, aber erschöpfter Salzburger Head Coach Daniel Ra- tushny: „Dem KAC gebührt große Anerkennung. Nach einer harten Saison haben die Klagenfurter im Playoff stark gespielt und ihr Talent gezeigt. Da kann man nur gratulie- ren. Wir haben den Entwicklungsprozess der letzten vier Spiele fortgesetzt und konnten heute noch einen Schritt weitergehen. Die Mannschaft hat organisiert und mit Herz ge- spielt. Die Jungs sind zusammengerückt, haben Schüsse geblockt und hart gekämpft, jeder hat für den anderen gespielt.“ Zum nächsten Gegner im Halbfinale, dem EC VSV, fand der 45-jährige Kanadier noch nicht viele Worte: „Bis jetzt waren wir nur auf den KAC fokussiert. Morgen werden wir uns auf den VSV vorbereiten, aber auf jeden Fall erwarten wir ein hartes Spiel gegen eine ausgeruhte Mannschaft.“
Ein Tag bleibt den Red Bulls also zum Regenerieren, bevor der nächste starke Kärntner Eishockeyclub zum Playoff-Stelldichein bittet:
ERSTE BANK EISHOCKEY LIGA | HALBFINALE
EC Red Bull Salzburg – EC VSV
So, 13.03.2016; Salzburger Eisarena, 17:40 Uhr Live bei ServusTV (Konferenzschaltung)
Playoff Viertelfinale (best of seven)
# Tag Datum
Heimteam Auswärtsteam Ergebnis
- . 1 Fr
- . 2 So
- . 3 Di
- . 4 Fr
- . 5 So
- . 6 Di
- . 7 Fr
26.02.16 28.02.16 01.03.16 04.03.16 06.03.16 08.03.16 11.03.16
EC Red Bull Salzburg EC-KAC
EC Red Bull Salzburg EC-KAC
EC Red Bull Salzburg EC-KAC
EC Red Bull Salzburg
- EC-KAC
- EC Red Bull Salzburg - EC-KAC
- EC Red Bull Salzburg - EC-KAC
- EC Red Bull Salzburg - EC-KAC
4:1 (0:1, 2:0, 2:0) 2:3 (1:2, 0:0, 1:1) 3:6 (0:2, 1:1, 2:3) 4:2 (1:2, 2:0, 1:0) 3:4 (2:0, 1:1, 0:2) OT 2:3 (0:2, 1:1, 1:0) 5:2 (3:1, 0:1, 2:0)
EBEL Teams - Moser Medical Graz 99ers - EC KAC - EHC Liwest Linz - EC Red Bull Salzburg - UPC Vienna Capitals - EC VSV - Dornbirner EC, HC TWK Innsbruck - HDD Olimpija Ljubljana - Sapa Fehervar AV19 - HC Orli Znojmo - HC Bozen