DEL2 - Frankfurter Derbysieg zum Saisonauftakt

(DEL2-Frankfurt) Zu den wenigen Dingen, die aus Sicht der Löwen Frankfurt in der vergangenen Spielzeit nicht zufriedenstellend verliefen, zählte der holprige Saisonstart mit zwei Niederlagen am Auftaktwochenende. Auch in dieser Saison stand der Saisonauftakt beim Vorjahresdritten angesichts der Ausfälle von Kapitän Patrick Vogl, seinem Assistenten David Cespiva und der Neuzugänge Felix Thomas, Brett Breitkreuz und Kris Sparre unter keinem guten Vorzeichen.

 

Doch trotz eines schleppenden Starts in die Partie, eines 0:1-Rückstandes und zweier vergebener Penaltys verließen die Mannen von Löwen-Dompteur Tim Kehler die Kasseler Eisfläche dank eines späten Doppelpacks von Nick Mazzolini und eines Empty-Net-Goals von Lukas Laub am Ende als vedienter Sieger.

 

Löwen-Offensive mit Startschwierigkeiten

Wer angesichts des wilden Vorbereitungsspiel an gleicher Stelle vor drei Wochen einen stürmischen Auftakt erwartet hatte, wurde enttäuscht. Beide Teams waren vor allem um defensive Stabilität bemüht, während man den Offensivreihen das frühe Stadium der Saison noch anmerkte. Insbesondere die Löwen taten sich schwer in der Vorwärtsbewegung und kamen lediglich bei einem Überzahlspiel Mitte des ersten Drittels zu Torabschlüssen durch Matt Tomassoni (8. Spielminute).

 

Allerdings wussten auch die Gastgeber ihr deutliches Plus an Puckbesitz und Torschüssen nicht in Zählbares umzumünzen. Die beste Chance vergab Jean-Michael Daoust (11.). Nach einer sehenswerten Kombination über Braden Pimm und Adriano Carciola war der Franko-Kanadier im Slot freigespielt, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Antti Ore im Löwen-Gehäuse.

 

Zum größten  Aufreger des ersten Spielabschnitts wurde daher ein vermeintlicher Treffer von Jens Meullier (12.). Der junge Deutsch-Kanadier im Huskie-Trikot schob eine durch den Torraum trudelnde Scheibe gen Torlinie. Einer angesichts des in dieser Saison nach wie vor fehlendem Videobeweis müßigen Debatte, ob die Scheibe die Linie überquert hatte oder nicht, erstickte das Schiedsrichter-Duo Aicher und Sicorschi jedoch im Keim: es hatte auf Torraumabseits entschieden.

 



 

Mueller verzweifelt an Markus Keller

Die Löwen kamen deutlich offensiver aus der ersten Pause. Schon wenige Sekunden nach Wiederanpfiff setzte Mike Card mit einem Schlagschuss ein erstes Warnsignal (21.). In Überzahl bot sich Richard Mueller und Lukas Laub dann die Riesenmöglichkeit zur Führung. Nach einem katastrophalen Wechsel der Kasseler schaltete Antti Ore blitzschnell und schickte die beiden Stürmer auf die Reise, die zu zweit nur noch Huskie-Keeper Markus Keller vor sich hatten. Doch der DEL-erfahrene Neuzugang der Nordhessen behielt die Oberhand (25.).

 

Besser machte es nur eine Minute später auf der Gegenseite Jamie MacQueen. Auf Zuspiel von Huskie-Kapitän Manuel Klinge bugsierte der aus Crimmitschau verpflichtete Kanadier die Scheibe über die Linie (26.).

 

Spätestens nach dem Treffer waren die Südhessen endgültig in der Partie angekommen und hatten Pech, dass eine von Lukas Laub abgefälschte Scheibe nur die Latte traf (29.). Die Löwen aggierten nun deutlich aggressiver, was ihnen drei Unterzahlspiele in Folge binnen kürzester Zeit einbrachte.

 

Trotz numerischer Unterlegenheit kamen die Löwen in dieser Phase zu klaren Torchancen. Gleich zweimal lief Richard Mueller allein auf das Huskie-Tor zu - und fand beide Male seinen Meister in Markus Keller, der sowohl einen von Manuel Klinge verursachten Strafschuss (33.) als auch einen Alleingang (34.) des DEL2-Toptorschützen der Vorsaison mit stoischer Ruhe entschärfte.

 

Auf der Gegenseite vergab Jamie MacQueen nach feinem Zuspiel von Kurzzeit-Löwe Taylor Carnevale (36.) vor dem halbleeren Tor.

 

Mazzolini dreht Partie

Auch die ersten Minuten des Schlussabschnitt mussten die Löwen nach Strafen gegen Nick Mazzolini und David Brine in Unterzahl bestreiten. Und erneut bot sich Richard Mueller Platz zum schnellen Gegenstoß. Aber auch im vierten Duell mit dem pfeilschnellen Deutsch-Kanadier behielt Markus Keller die Oberhand (46.).

 

Nick Mazzolini brach in der 50. Spielminute endlich den Bann und markierte aus dem Getümmel den zu diesem Zeitpunkt überfälligen Ausgleich. Und die Gäste gaben sich damit nicht zufrieden. Keine zwei Minuten später traf der US-Amerikaner per Volleyabnahme aus zentraler Position in Überzahl zur 2:1-Führung (51.).

 

Die Frankfurter drängten nun auf die Entscheidung. Lukas Laub war wenig später freistehend vor dem Tor nur per Foul zu stoppen, doch auch der Youngster scheiterte mit dem folgenden Strafschuss an Markus Keller (52.). Dies konnten die Löwen jedoch verschmerzen. Denn anders als in vielen Hessenderbys zuvor, waren es diesmal die Löwen, die in der Schlussminute noch trafen. Lukas Laub kam mit einem Schuss ins leere Tor doch noch zu seinem DEL2-Premierentreffer (60.).

 

Sonntag: Heimauftakt gegen den SC Riessersee

Am Sonntag steht für die Löwen dann das erste Saisonspiel vor heimischem Publikum auf dem Programm. Wie schon im letzten Jahr heißt der Gegner zum Auftakt SC Riessersee. Spielbeginn gegen die Werdenfelser ist um 18:30 Uhr. Tickets für diese und alle anderen Partien der Hauptrunde können im Löwen-Ticket-Shop erworben werden. Zudem wird die Begegnung auch bei Sprade-TV übertragen.

 

Kassel Huskies - Löwen Frankfurt 1:3 (0:0, 1:0, 0:3)

1:0 (25:10) Jamie MacQueen (Manuel Klinge)

1:1 (49:14) Nick Mazzolini

1:2 (50:53) Nick Mazzolini PP1

1:3 (59:17) Lukas Laub (Nick Mazzolini) ENG

Strafminuten: Kassel 12 + 10 (Marco Müller) - Frankfurt 14.

Zuschauer: 4.373.

Schiedsrichter: Simon Aicher, Ulpi Sicorschi; D. Ratz, G. Sochiera.

Löwen Frankfurt: Ore (Schroth); Card, N. Martens, H. Martens, Schwarz, Oprée, Tomassoni; Kirsch, Schaub, Brine, Kabitzky, Mueller, C. Breitkreuz, Mazzolini, Reimer, Laub, Liesegang.

 


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