(DEL/Straubing) (MA) Dieses Wochenende der Entscheidung, verspricht für die Fans hochspannend zu werden. Die Tigers befinden sich zwar in einer guten Ausgangssituation und konnten heute schon den Einzug in die Playoffs klar machen. Dazu benötigte man aber noch mindestens einen Punkt. Das die Tigers zu Hause immer Probleme gegen gleichwertige Teams haben, konnte man in den letzten Wochen gegen Krefeld, Iserlohn und Düsseldorf deutlich erkennen. Heute sollte es auch nicht anders sein, aber am Ende lagen sie alle feiernd in den Armen.
Die Tigers begannen konzentriert, ließen zuerst keine Angriffe der Gäste auf Torhüter Dimitri Pätzold durchkommen und erspielten sich zwar keine großen Chancen, dennoch wurde Goalie Strahlmeier auf der anderen Seite erst mal warm geschossen. Gegen Mitte des Drittels musste der Ex-Straubinger Benedikt Brückner für vier Minuten auf die Strafbank. Die erste gute Möglichkeit somit für die Tigers in Überzahl in Führung zu gehen. Doch die sich bietenden Räume konnten nicht konsequent genug genutzt werden. Im Gegenteil bei einem Scheibenverlust von Sean Sullivan an der blauen Linie fuhr Marc El-Sayed völlig allein auf Pätzold zu, der jedoch gelassen genug blieb und den Fauxpas seiner Vorderleute wieder ausbügelte. Die Überzahl brachte nichts ein und die Gäste zeigten sich immer öfter im gegnerischen Drittel. Bei einer zwei auf eins Situation hatte Samson die Chance den ersten Treffer zu erzielen aber wieder blieb Pätzold Sieger. Nicht besser machten es Röthke und Zalewski als sie ihrerseits die gleiche Aktion starteten aber auch nicht für sich verbuchen konnten. So blieb es vorerst beim Torlosen Unentschieden.
Im zweiten Abschnitt war es ein völlig ausgeglichenes Spiel von beiden Teams. Keiner setzte die großen Akzente. Bei der ersten Überzahlmöglichkeit für die Wild Wings klingelte es jedoch im Kasten der Tigers. Ein Schuss von Kalle Kaijomaa (23.) von der blauen Linie fand sein Ziel an Mann und Maus vorbei ins Tor. Nun kehrte erst einmal Ruhe ein im Lager der Tigersfans. So langsam realisierte man dass dieses Spiel hier kein Selbstläufer wird. Wie auch, man kennt man sich in Straubing bestens aus mit Gegnern aus der unteren Tabellenhälfte. Die Tigers wirkten auch weiterhin nicht dominant genug. Zwar kam man in die nähe des Tores und setzte die Schüsse aufs Tor von Strahlmeier, doch der Ex-Tiger machte einen souveränen Eindruck an diesem Abend was die Sache für die Niederbayern keinesfalls leichter machte. Ein weiteres Powerplay brachte ebenfalls nichts ein, obwohl sich die Chancen durchaus boten. Somit blieb den Tigers vorerst noch ein Drittel im letzten Heimspiel der Vorrunde das Spiel zu drehen und den Einzug in die Playoff Runde perfekt zu machen.
Die Zeit lief eindeutig gegen die Tigers die jetzt von Minute zu Minute den Druck auf Schwenningen erhöhten. Immer mehr Schüsse kamen durch, jedoch lies die Qualität zu wünschen übrig. Der Einsatz der Tigers stimmte, die Lautstärke von den Rängen ebenfalls nur das Ergebnis bis dahin, konnte keinem gefallen im Lager der Hausherren. Exakt 12 Minuten vor dem Ende hatte Sandro Schönberger die bis dahin beste Möglichkeit zum Ausgleich. Diese Chance war der Startschuss für einen unglaublichen Endspurt der alles beinhaltete was das Fanherz begehrt. Die Chancen wurden klarer, das Tor zum Ausgleich schien nur noch eine Frage der Zeit und dann kam sie endlich die eintausend prozentige Chance zum Ausgleich. Strahlmeier war schon geschlagen, der Puck sprang Adam Mitchell direkt vor die Füße, das Tor komplett leer. Er musste den Puck nur noch über die Linie bringen. Dem lang ersehnten Ausgleich stand letztlich der Pfosten im Weg. Das Tor der Wild Wings schien wie vernagelt zu sein. In diesem Moment war man dem vorzeitigen Aus näher als dem Einzug in die Playoffs. Es half nichts, für die Tigers musste ein Punkt her. Knapp fünf Minuten vor dem Ende musste Trivelllato für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Chance wurde durch ein weiteres Foul von Maury Edwards jedoch wieder zunichte gemacht.
Die Zeit lief gnadenlos runter, Larry Mitchell nahm 90 Sekunden vor dem Ende den Torhüter vom Eis. Die Tigers setzten sich noch ein letztes mal im Drittel der Gäste fest. Mike Connolly eroberte hinter dem Tor die Scheibe und dem Instinkt des besten Passgebers der Liga war es zu verdanken dass der Pass einen dankbaren Abnehmer fand. Adam Mitchell, der noch genau sieben Minuten vorher die Riesenmöglichkeit vergab, war es vorbehalten den Puck über die Linie zu drücken. Die Uhr blieb bei 38 Sekunden stehen und Adam Mitchell flippte zusammen mit den knapp 5000 Fans völlig aus. Kollektiver Jubeltaumel auf und neben dem Eis war das Bild zu diesem Zeitpunkt im Stadion. Den einen Punkt retteten die Tigers dann auch über die Zeit. Nach einer turbulenten Verlängerung sicherten sich die Wild Wings den Zusatzpunkt im Penaltyschiessen. Nun trennen die Tigers noch genau elf Tore Unterschied zu Düsseldorf von den Playoffs. Larry Mitchell nahm nach dem Spiel keinen einzigen Glückwunsch an. Für ihn ist die Sache noch nicht durch. "Ich werde keinen einzigen Gedanken an die Playoffs verschwenden, solange wir nicht 52 Spiele gespielt haben. Aber sollten wir die Playoffs erreichen ist das für die Straubing Tigers eine tolle Sache und wahrlich keine Selbstverständlichkeit." Die Fans hingegen stellen sich schon mal auf das ein oder andere weitere Spiel am Pulverturm ein.
Spiel vom 24.02.2017
Straubing Tigers - Schwenninger Wild Wings 1:2 n.P. (0:0|0:1|1:0|0:0|0:1)
Tore:
0:1 |23.|Kalle Kaijomaa (Kurth, Bartalis) PP1
1:1 |60.|Adam Mitchell (Mike Connolly)
1:2 |65.|Will Acton
Strafen:
Straubing 10 - Schwenningen 12
Zuschauer:
4.885
Foto: (eishockey-online.de / archiv)
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