(DEL/Wolfsburg) (MM) Nach dem erfolgreichen Spiel im Süden beim amtierenden Meister RedBull München kam es am Sonntag zum Derby im Norden. Die Fishtown Pinguins aus Bremerhaven wurden zum 2. Mal in Wolfsburg erwartet. Das Freitagsspiel der Gäste in Iserlohn ging zwar verloren, aber der Vorsprung auf einen Nicht-Pre-Playoff beträgt noch 10 Punkte.
Damit könnten die Norddeutschen ihre überragende Saison krönen und bei ihrer Premiere in der höchsten Spielklasse gleich die Pre-Playoffs erreichen. Der Coach der Grizzlys Pavel Gross erwartete wieder ein schweres Heimspiel, da die Mannschaft aus Bremerhaven wieder von vielen Fans begleitet wurde. Der Trainer der Grizzlys: "Der Support unserer Fans wird gerade in den kommenden Spielen sehr, sehr wichtig für uns sein." Die ersten beiden Spiele in der Fremde sowie das erste Heimspiel gegen die Fishtown Pinguins konnten die Grizzlys siegreich gestalten. Bei den Gästen ist Jack Combs derjenige, den es zu beachten gilt. Bei den Grizzlys erscheinen momentan Gerrit Fauser und Brent Aubin regelmäßig auf dem Scoreboard. Brent Aubin führt die Liste der Torjäger bei den Grizzlys an.
Im Tor bei den Hausherren war heute Sebastian Vogl. Felix Brückmann stand kurzfristig nicht in der Aufstellung. Brent Aubin, den die Fans nach seinen letzten Toren in ihr Herz geschlossen hatten und mit Plakaten eine Vertragsverlängerung forderten, hatte in der 2. Minute die erste gute Möglichkeit. Aber er konnte vor dem Tor den Puck nicht unter Kontrolle bringen. Auf der Gegenseite entstand kurz danach Gewühl vorm Tor, aber auch hier wurde der Puck nicht im Tor untergebracht. Danach gab es minutenlang schöne Aktionen auf beiden Seiten. In der 7. Spielminute fing Alexander Dotzler einen Puck ab, brachte ihn vors Tor, aber Tyler Haskins konnte den Abpraller nicht verwerten. Etwas später hatten Jeff Likens und Jordan Owens eine Meinungsverschiedenheit und mussten beide auf die Strafbank. Den Platz auf dem Eis konnten beide Mannschaften nicht nutzen. 2 Pässe von Tyler Haskins konnte Sebastian Furchner nicht verwerten, kurz danach verpasste Armin Wurm die Hereingabe. Danach waren beide Mannschaften wieder komplett.
Noch 9 Minuten waren zu spielen. Auch Bremerhaven war gefährlich, wurde aber von der Abwehr der Grizzlys aufgehalten, oder Sebastian Vogl war zur Stelle. Ab der 14. Spielminute wurde das Spiel schneller. Es ging abwechselnd mit hohem Tempo hin und her und endete meist bei den Goalies. In der Folge gab es die erste Strafe gegen die Gäste, weil ein schneller Konter der Grizzlys nur durch einen Stockschlag unterbunden werden konnte. Die Wolfsburger, die gegen München im Powerplay gut gepunktet hatten, deckten die Pinguins fast die ganzen 2 Minuten mit Schüssen ein. Diesmal trafen sie jedoch nicht. 53 Sekunden vor dem Pausenpfiff gab es noch eine Strafe gegen Wolfsburg. Die Grizzlys befreiten sich aber schnell, so dass es ohne Tore in die Kabinen ging.
Bremerhaven hatte noch 1:07 Überzahl aus dem ersten Drittel. Sie fanden schnell in die Aufstellung und schossen wenige Sekunden nach Ablauf der Strafe das 0:1. Torschütze war Jeremy Welsh auf Zuspiel von Hooton und Quirk. Da war die Abwehr der Hausherren noch nicht neu sortiert gewesen. Die Grizzlys spielten geduldig weiter, suchten den Zug zum Tor und mussten bei Verhinderung eines Konters erneut eine Strafe hinnehmen. Die Gäste nutzten diese und netzten nach 57 Sekunden zum 0:2 ein. Der Anschluss fiel gleich nach dem Powerbreak in der 30. Minute.
Philipp Riefers nutzte die verdeckte Sicht von Nieminen. Die Assists gingen an Pfohl und Wurm. Jetzt waren die Grizzlys im Spiel angekommen. Sollten sie wieder wie in München das Spiel ausgleichen oder sogar drehen können? Erst schien es nicht so. Das 1:3 in der 34. Spielminute von Jack Combs auf Zuspiel von Welsh und Lämpl zugesprochen, allerdings war ein Wolfsburger klar sichtbar zuletzt am Puck gewesen. In der gleichen Spielminute gab es erneut eine Strafe gegen Wolfsburg. Wieder schossen die Grizzlys ein Tor in Unterzahl. Torschütze war Jimmy Sharrow, der vorher so unglücklich beim Gegentreffer ausgesehen hatte. Trotz weiterem großen Kampf blieb es bis zur Pause beim 2:3.
In der ersten Minute des Schlussabschnittes gab es gleich eine Strafe gegen Wolfsburg. Die Grizzlys wehrten die ersten beiden Angriffe ab, den 3. parierte Sebastian Vogl. Danach waren sie wieder komplett und bekamen ihrerseits im Gegenzug ein Powerplay zugesprochen. Den ersten richtigen Angriff verwandelten sie. Torschütze war Nick Johnson. Das war der Ausgleich zum 3:3. Zweimal hatten die Hausherren danach die Führung auf dem Schläger, aber die Pinguins erhöhten in der 46. Minute auf 3:4. Ein böser Bandencheck erhitzte zwischenzeitlich die Gemüter, aber Nick Johnson konnte aufstehen und weiterspielen.
Es gab Strafen 2+2 gegen Bremerhaven und 2 gegen Wolfsburg. Es ging also mit 5 gegen 4 weiter. Die Grizzlys konnten trotz guten Spiels im Powerplay ihre Überzahl nicht nutzen. Wieder komplett war der Puck vermeintlich im Tor der Grizzlys. Den Videobeweis dazu gab es erst eine Minute später und er dauerte lange. Letztendlich wurde das Tor gegeben. Es war das 3:5 in der 49. Minute. Die Uhr wurde entsprechend zurückgesetzt. Wer jetzt gedacht hatte, dass das Spiel entschieden war, wurde eines Besseren belehrt. Die Grizzlys schossen erneut den Anschluss in der 54. Minute. Brent Aubin war der Torschütze zum 4:5 und sie gaben nicht auf. Eine Minute später verwandelte Sebastian Furchner zum 5:5-Ausgleich. Das war jetzt kein Spiel für schwache Nerven.
In der 57. Spielminute gab es eine Strafe gegen die Gäste und vor Anpfiff zum Powerplay nahm Pavel Gross seine Auszeit, um die Mannschaft einzustellen. Brent Aubin fackelte nicht lange und traf zum 6:5. Die Halle stand jetzt Kopf. Die Pinguins nahmen den Torhüter vom Eis und Christoph Höhenleitner traf zum Empty-Net-Goal. Die Pinguins verkürzten 26 Sekunden vor Ende zum 7:6. Nieminen war zuvor wieder vom Eis genommen worden. Bremerhaven nahm noch eine Auszeit, aber es blieb beim 7:6-Endstand.
Noch im Jubel der Fans wurde der Wunsch der Wolfsburger Fans erfüllt: Die Verlängerung von Brent Aubin bis 2020 wurde noch vor der Ehrenrunde bekanntgegeben.
Fazit:
Mit unglaublicher Moral drehen die Grizzlys erneut das Spiel und belohnen sich mit dem 4. Sieg in Folge.
Endergebnis:
Grizzlys Wolfsburg gegen Fischtown Pinguins Bremerhaven 7:6 (0:0|2:3|5:3)
Tore:
0:1 | 21:12 | Jeremy Welsh (Hooton, Quirk)
0:2 | 26:47 | Cory Quirk (Welsh)
1:2 | 29:09 | Philipp Riefers (Pfohl, Wurm)
1:3 | 33:16 | Jack Combs (Welsh, Lämpl)
2:3 | 35:11 | Jimmy Sharrow (Haskins)
3:3 | 43:47 | Nick Johnson (Pfohl, Likens)
3:4 | 45:54 | Jordan George (Lavallee)
3:5 | 48:52 | Jason Bast (Zucker, Moore)
4:5 | 53:50 | Brent Aubin (Krupp, Voakes)
5:5 | 54:55 | Sebastian Furchner (Haskins, Fauser)
6:5 | 57:08 | Brent Aubin (Voakes, Pfohl)
7:5 | 58:49 | Christoph Höhenleitner
7:6 | 59:36 | Wade Bergmann (Lämpl)
Zuschauer:
3.482
Aufstellung Wolfsburg:
#25 Vogl, #29 Ersel
#3 Sharrow, #7 Dotzler, #9 Likens, #12 Wurm, #20 Seifert, #27 Johnson, #44 Krupp
#10 Haskins, #11 Aubin, #17 Furchner, #21 Höhenleitner, #22 Dibelka, #23 Fauser, #24 Karachun, #26 Mulock, #49 Voakes, #60 Riefers, #95 Pfohl
Aufstellung Bremerhaven:
#35 Kuhn, #39 Nieminen,
#88 Combs, #11 Quirk, #16 Hooton, #91 Bordson, #44 Owens, #32 Lampl, #47 Bergman, #15 Welsh, #28 George, #19 Dejdar, #21 Bast, #14 Mauermann,
#55 Moore, #20 Lavallee, #82 Pentikäinen, #96 Zucker, #27 Maschmeyer, #26 Hoeffel, #07 Tiffels
Bericht: Martina u. Jörg Matthias
Foto: Britta Koglin (eishockey-online.com)
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