DEL - 2:3 n.P. - Ice Tigers Nürnberg holen einen Punkt in Berlin

(DEL-Nürnberg) Neun der letzten zehn Spiele hatten die THOMAS SABO Ice Tigers vor dem heutigen Spiel in Berlin gewonnen. Die letzte Niederlage gab es vor vier Wochen in der Haupstadt. Am Sonntagnachmittag wollten die Ice Tigers in Berlin die nächsten wichtigen Punkte einfahren und setzten dabei im Tor erneut auf Andreas Jenike. Den besseren Start in die Partie erwischten aber die Hausherren, die von ihrem Trainer Uwe Krupp perfekt auf die Ice Tigers eingestellt wurden.

 

André Rankel schoss in der 4. Minute von der blauen Linie nur knapp vorbei, Frank Hördler scheiterte in der 6. Minute an Jenike, als er energisch vors Tor zog. Die Ice Tigers wurden von den Eisbären immer wieder in die Defensive gedrängt und standen enorm unter Druck. In der 9. Minute kam Berlin der Führung gefährlich nahe, als Barry Tallackson aus spitzem Winkel nur den Torpfosten traf. Die Ice Tigers kamen nur langsam ins Spiel und hatten Pech, als ein Beinstellen an Steven Reinprecht nicht geahndet, dafür aber Fredrik Eriksson auf die Strafbank musste. Das fällige Powerplay verbrachten die Eisbären komplett in der Nürnberger Zone, mit Geschick und einem starken Andy Jenike wurde Schlimmeres aber verhindert. In der 16. Minute hatte Jason Jaspers bei Nürnberger Überzahl die Riesenchance zur Führung, als er von Steven Reinprecht vor dem Tor herrlich bedient wurde, aber an einer starken Reaktion von Petri Vehanen im Berliner Tor scheiterte.

 

Das Bild der Berliner Dominanz setzte sich zunächst auch im zweiten Drittel fort. Ohne den wegen einer Hüftverletzung in der Kabine gebliebenen Evan Kaufmann verbrachten die Ice Tigers erneut viel Zeit im eigenen Drittel und hatten Glück, als André Rankel in der 23. Minute von der blauen Linie nur den Pfosten traf. 80 Sekunden später war die Berliner Führung dann aber fällig. Derek Joslin verlor einen Zweikampf im gegnerischen Drittel, die Berliner spitzelten den Puck aus ihrer Zone und liefen einen 3-auf-1-Konter. Der frühere NHL-Stürmer Antti Miettinen schloss diesen mit einem platzierten Schuss in den Winkel ab - 1:0 für Berlin. Es war freilich eine verdiente Führung für die Hausherren, wenngleich die Entstehung aus Nürnberger Sicht durchaus ärgerlich und vermeidbar war. Darin Olver hatte kurz darauf das 2:0 auf dem Schläger, Jenike reagierte aber glänzend und machte die Chance zunichte. Gegen Ende des zweiten Drittels fanden die Ice Tigers endlich Zugang zum Spiel und erarbeiteten sich mehr und mehr Puckbesitz. Jason Jaspers hatte den Ausgleich in der 34. Minute auf dem Schläger, als er mit viel Tempo über die linke Seite zum Tor zog, den Puck aber nicht durch Vehanens Schoner legen konnte. Auch eine Konterchance über Connor James in der 37. Minute blieb ungenutzt.

 



 

(Bild: eishockey-online.com / Birgit Eiblmeier)

 

Im letzten Drittel stellte Martin Jiranek auf drei Sturmreihen um, die Ice Tigers gaben sich nicht geschlagen und hatten nach 50 Sekunden schon eine gute Möglichkeit über Patrick Reimer. Sein Schuss blieb allerdings in der Berliner Defensive hängen. In der 49. Minute war es erneut Reimer, der nach feinem Zuspiel von Yasin Ehliz zum Schuss kam und nur den Pfosten traf. Pech für die Ice Tigers, die kurz darauf eine Strafe gegen Marius Möchel hinnehmen mussten. Diese Überzahlsituation ließen sich die Eisbären nicht entgehen, T.J. Mulock drückte den Puck aus kurzer Distanz zum 2:0 über die Linie. Aber auch dieses Tor brach die Moral der Ice Tigers nicht. Als Jimmy Sharrow in der 57. Minute auf der Strafbank saß, konnten die Ice Tigers endlich jubeln. Reimer schoss von der blauen Linie, Steven Reinprecht fälschte unhaltbar für Vehanen ab - nur noch 1:2. Das Tor war kaum durchgesagt, da riss Reinprecht die Arme erneut nach oben. Yasin Ehliz eroberte den Puck hinter dem Berliner Tor und spielte punktgenau auf Reinprecht, der genau unter die Latte zum 2:2 traf (58.). Es war eine Demonstration des Willens, die die Ice Tigers zurück ins Spiel brachte.

 

Da in den restlichen Sekunden der regulären Spielzeit nichts mehr passierte, ging das Spiel in die Overtime. Dort dominierten die Ice Tigers komplett, verpassten es aber, aus ihren zahlreichen Chancen Kapital zu schlagen. Patrick Reimer hatte zweimal die Schussgelegenheit, brachte den Puck aber nicht im Tor unter. Auch Fredrik Eriksson scheiterte nach einem platzierten Klubertanz-Pass am Berliner Schlussmann. So musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Da bei Berlin André Rankel und Matt Foy erfolgreich waren, bei Nürnberg aber nur Corey Locke traf (Patrick Reimers Schuss klatschte an die Latte), blieb der Zusatzpunkt in der Hauptstadt. Für die Ice Tigers war es insgesamt dennoch ein Punktgewinn und ein ganz wichtiger Punkt für die Moral.

 

Stimmen zum Spiel:

Martin Jiranek: Das waren von meiner Mannschaft zwei unterschiedliche Spiele. In den ersten 35 Minuten hatten wir schwere Beine und Berlin hat uns unter Druck gesetzt. Dass wir zwischenzeitlich nur 0:2 hinten lagen, war viel Glück. In den letzten fünf Minuten im zweiten Drittel sind wir besser ins Spiel gekommen und sind rechtzeitig aufgewacht. In der Verlängerung hatten wir die Chance auf zwei Punkte, mit einem Punkt in Berlin können wir aber zufrieden sein.

 

Uwe Krupp: Wir haben von Anfang an mit viel Energie begonnen und hatten viel Scheibenbesitz. Andreas Jenike hat super gehalten und wir hatten auch viel Pech. Mit dem Anschlusstreffer hat Nürnberg Schwung bekommen und ist besser ins Spiel gekommen. Insgesamt war es ein gutes Spiel, wir haben heute eine starke Nürnberger Mannschaft unter Druck gesetzt.

 


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