Ice Tigers verlieren mit 4:5 in der 2. Overtime

(DEL-Nürnberg) "Conquer Orange County" hieß das Motto der THOMAS SABO Ice Tigers für die Auswärtsfahrt zum vierten Viertelfinalspiel nach Wolfsburg. Insgesamt folgten rund 500 Nürnberger Fans dem Aufruf und sorgten auf den Rängen für prächtige Unterstützung. Auf dem Eis trat die Mannschaft von Tray Tuomie unverändert gegenüber Freitag an und lieferte sich mit den Grizzly Adams Wolfsburg von Beginn an ein intensives Duell, in dem um jeden Zentimeter Eisfläche gekämpft wurde.

 

Die erste Chance der Partie hatten auch die Ice Tigers, Steven Reinprecht wurde mit einem weiten Pass auf die Reise geschickt und prüfte Sebastian Vogl mit einem Schlagschuss aus spitzem Winkel. Auf der anderen Seite kamen die Grizzlys über Tyler Haskins zu ihrer ersten Möglichkeit, als Chad Bassen ablegte und Tyler Haskins am langen Pfosten vorbeischoss. Gegen Mitte des ersten Drittels übernahmen die Gastgeber langsam die Initiative und gingen in der 14. Minute auch in Führung. Die Entstehung des Treffers war allerdings äußerst ärgerlich aus Sicht der Ice Tigers, denn sie waren es, die konterten. Das Zuspiel von Yasin Ehliz auf Patrick Reimer war dann allerdings zu ungenau, Ramzi Abid übernahm, fuhr ins Nürnberger Drittel und ließ Tyler Weiman mit einem satten Schlagschuss keine Chance.

 

Die Antwort der Ice Tigers ließ aber nicht lange auf sich warten. In der 15. Minute fasste sich Jason Jaspers ein Herz, zog mit einem herrlichen Move vorbei an einem Verteidiger und brachte den Puck zum Tor. Dort lag er anschließend frei, Matt Hussey reagierte am schnellsten und bugsierte die Scheibe zum 1:1-Ausgleich über die Linie. Eine Überzahlsituation zum Ende des Drittels ließen die Ice Tigers ungenutzt, setzten aber zu Beginn des Mittelabschnitts nach. Mit einer schönen Körpertäuschung ließ Evan Kaufmann einen Verteidiger aussteigen und schoss dann aus spitzem Winkel aufs Tor. Sebastian Vogl ließ abprallen, Marco Pfleger verpasste allerdings den Nachschuss (22.). In der 25. Minute musste Patrick Reimer wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. Diese Chance ließen sich die Grizzlys nicht entgehen. Marco Rosa zog von der blauen Linie ab, der Puck blieb vor Weiman hängen, landete aber genau auf der Kelle von Patrick Pohl, der eiskalt ins leere Tor zur 2:1-Führung für Wolfsburg abschloss. Etwas mehr als zwei Minuten später erhöhten die Grizzlys sogar auf 3:1. Tyler Haskins bekam einen weiten Pass von Benedikt Kohl serviert, lief alleine auf Weiman zu und traf mit der Rückhand.



 

Die Ice Tigers zeigten sich zunächst ein wenig geschockt und bissen sich an der starken Wolfsburger Defensive immer wieder die Zähne aus. In der 39. Minute erarbeiteten sie sich aber dennoch den Anschlusstreffer. Leo Pföderl behauptete die Scheibe gut im Angriffsdrittel, Evan Kaufmann übernahm und zog einfach mal ab. Der Puck wurde unterwegs von einem Wolfsburger Verteidiger abgefälscht und schlug unhaltbar für Vogl im Wolfsburger Tor ein - nur noch 2:3 aus Nürnberger Sicht (39.). Zum Endes des zweiten und Beginn des letzten Drittels spielten die Ice Tigers im Powerplay, Patrick Reimers Gewaltschuss konnte Vogl aber parieren. In der 42. Minute waren es dann die Grizzlys, die nachlegen konnten. Über Armin Wurm kam der Puck irgendwie vors Nürnberger Tor, wo Jeff Likens sofort abzog, der Puck flog vom Innenpfosten zum 4:2 ins Tor. Wer nun dachte, dass sich die Ice Tigers aufgeben würden, sah sich weit getäuscht. Mit einer unglaublichen Energie- und Willensleistung kamen sie noch einmal ins Spiel zurück. In der 50. Minute wurde der Druck der Ice Tigers riesig, Sebastian Vogl verlor kurz die Orientierung und Fredrik Eriksson traf verdeckt von der blauen Linie zum 3:4. Doch damit nicht genug: Die Ice Tigers rannten weiter an und wurden knapp vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit für ihre Mühen belohnt. Fredrik Eriksson brachte den Puck von der linken Seite zum Tor, Vogl konnte ihn nicht festhalten und Marco Pfleger traf im Nachschuss zum 4:4!

 

Da in den regulären 60 Minuten kein weiterer Treffer fiel, musste die Entscheidung in der Disziplin fallen, auf die sich alle Fans und Spieler in den Playoffs gleichermaßen freuen: die Sudden-Death-Overtime! Dort ging es hin und her, die Schiedsrichter hielten sich komplett aus dem Spiel, pfiffen keine Fouls mehr und überließen den Spielern die Entscheidung. Je länger die Overtime dauerte, desto mehr merkte man den Spielern an, wie sehr es langsam an die Substanz ging. Die Schlüsselszene ereignete sich in der 5. Minute der zweiten Verlängerung, als Sebastian Vogl einen nahezu unmenschlichen Save zeigte: Jame Pollock spielte perfekt an den langen Pfosten zu Matt Hussey, der freie Schussbahn hatte, aber irgendwie noch an Vogl scheiterte. Vogl hielt seine Grizzlys im Spiel und ermöglichte damit den Siegtreffer in der 90. Minute. Aus dem Gewühl heraus traf Tyler Haskins mit dem Schlittschuh für die Grizzly Adams, die damit in der Serie mit 3:1 in Führung gehen.

 

Auch wenn der Ertrag für die Ice Tigers nicht mit dem Aufwand zusammenpasste: Noch ist alles möglich! Am Dienstag um 19.30 Uhr muss in Spiel 5 der Anschluss in der Serie geschafft werden

 

 

 

 


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