PENNY-DEL, Wolfsburg wehrt Match-Puck ab und bezwingt Bremerhaven mit 3:2

 

(PENNY-DEL, Wolfsburg) (Hermann Graßl)  In der Eis Arena luden die Grizzlys aus Wolfsburg die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven zum ‚Do or Die‘ Game des Viertelfinales in der deutschen Eishockey Liga. Wolfsburg war mächtig im Zugzwang nach der letztlich nicht einkalkulierten Niederlage vor 2 Tagen, als es eigentlich so gut aussah für das Team um Pat Cortina, bevor Bremerhaven kurz vor Schluss gnadenlos zurückschlug und das Spiel komplett zu seinen Gunsten drehten.

 

Heute galt es für Wolfsburg über die kompletten 60 Minuten ihre sonst gut strukturierte Spielanlage durchzuziehen und die Konzentration dauerhaft hochzuhalten. Die Gäste aus dem hohen Norden waren zu jeder Zeit brandgefährlich und Jan Urbas war immer für ein Tor gut. Das sollte Warnung genug sein für die Grizzlys, denen eine Mammutaufgabe bevorstand, die sie jedoch meisterten dank ihres Doppeltorschützen Festerling, der das Game Winning Goal sage und schreibe 6 Sekunden vor Ende des Mittelabschnitts in Unterzahl markierte.

(Fotoquelle Citypress)

 

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Wolfsburg wollte eine Reaktion auf die Last Minute Niederlage in Bremerhaven zeigen und alles aufbieten, um die Serie wieder auszugleichen. Ihr Urgestein Sebastian Furchner rückte mit diesem Match in der ewigen Bestenliste auf Platz 2 vor: zusammen mit Daniel Kreutzer weist er nunmehr unglaubliche 1066 Spiele auf und nur noch Mirko Lüdemann ist vor ihm platziert. Dies sollte für ihn heute Motivation genug sein, wobei er jedoch seinen ganzen Fokus auf die Mannschaft legte wie er das schon immer tat.

 

Wurm: „Furchi ist noch immer der Gleiche geblieben, ein Wahnsinnstyp in der Kabine und auf dem Eis. So jemanden wünscht man sich in jeder Mannschaft. Nach Spiel 1 haben wir uns geärgert, denn wir hatten uns das anders vorgenommen. Ja, es war bitter; wir haben das Spiel kurz analysiert, denn wir hatten nicht lange Zeit, daran zu knabbern. Wir haben nach vorne geschaut und wollen heute besser sein, d.h.  enger am Mann stehen, schneller von hinten raus spielen und vor allem körperlich hart spielen Unterzahl und Überzahl müssen wir ebenso gut machen. In dieser kurzen Serie hat man keine Zeit zum Reinfinden. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und werden alles reinwerfen.“

 

Bremerhaven reiste mit breiter Brust an und wollte hier die Serie beenden. Mit ihrer bereits fünften Teilnahme bei Playoffs wollten sie sich unbedingt zum ersten Mal für ein Halbfinale qualifizieren. Dank ihres Top Torjägers Urbas hatten sie ihre Playoff Form wieder gefunden und waren bereit, Geschichte zu schreiben für ihre schmerzlich vermissten Fans.

 

Popiesch: „Wir sind mitten in der Serie, da ist es noch nicht angebracht stolz zu sein. Wir waren in Spiel 1 zufrieden, ins Spiel reingefunden und gewonnen zu haben. Die ersten 10 Minuten sind zu verbessern, aber das hängt auch immer davon ab, wie der Gegner spielt? Mit der Taktik bin ich bisher sehr zufrieden, wir hatten eigentlich wenig Scheibenverluste und auch unser Umschaltspiel war OK. Grundsätzlich gibt es zwischen uns und Wolfsburg keine Favoritenrolle. In einer kleinen Serie kann es immer sehr eng werden.

 

Wolfsburg war die spielbestimmende Mannschaft im ersten Drittel, ein Pfostenschuss von Likens war das erste krachende Ausrufezeichen. Eine einzige Strafzeit genügte den Grizzlys, um den ersten Spielabschnitt mit 1 zu 0 für sich zu entscheiden. Der heute bärenstarke Festerling trug sich in der 17. Spielminute in die Torschützenliste ein. Anthony Rech zeichnete dabei schon wieder für einen wertvollen Assist verantwortlich; der Franzose punktete in letzter Zeit unaufhörlich und war eine zentrale Figur im Gesamtgefüge von Pat Cortinas Team.

 

Eine Unaufmerksamkeit in der Wolfsburger Defensive führte zum Ausgleichstreffer durch Wahl, der direkt von der Strafbank kam und einnetzte. Das war sehr ärgerlich, aber auch zu einfach für die Gäste.

 

Dann verlagerte sich das Momentum zu den Pinguins und es dauerte auch nicht lange, bis der zweite Treffer der Fischtown durch Verlic erzielt wurde. Wolfsburg war in dieser Phase zu harmlos. Dann hatte Wolfsburg das nötige Glück, dass Urbas nur die Latte anvisierte, aber knapp daneben ist auch vorbei. Somit blieb Wolfsburg in der Partie drin und es war weiterhin eine ausgeglichene Begegnung.

 

Eine Sahnekombination von Machacek mit Olimb schloss letztlich Spencer Machacek genial zum Ausgleich ab. Ein Fehlpass von Maxwell leitete den dritten Treffer von Wolfsburg ein: im dritten Nachschuss versenkte Festerling den Puck hinter Maxwell, wobei er sich gegen 4 Bremerhavener Spieler durchsetzen konnte. Das war das Highlight des Mittelabschnitts und die Krönung der heute bärenstarken Leistung von Festerling mit seinem Unterzahltreffer unfassbare 6 Sekunden vor der Sirene. Damit wählte er einen psychologisch sehr wichtigen Zeitpunkt für dieses eminent wichtige Tor. Mit diesem Nackenschlag mussten die Gäste erst einmal zurechtkommen und die Kräfte für das abschließende Drittel bündeln.

 



 

Der Schlussabschnitt war sehr taktisch geprägt, die Pinguins investierten viel und hatten auch gute Chancen, doch letztlich war immer was dazwischen, u.a. die Latte beim Schuss von Wahl.

 

Im letzten Drittel fielen keine Treffer mehr, und somit bissen sich die Grizzlys knapp mit 3 zu 2 gegen nie aufgebende Fischtown Pinguins durch. Nichtsdestotrotz war es eine hart umkämpfte Partie, die mit jeweils 4 Strafminuten auf beiden Seiten für übertriebene Härte endete. Dieser hauchdünne Sieg spiegelte sich auch in der Puck Besitz Statistik wider, die mit 51% zu 49 % denkbar knapp zugunsten der Hausherren ausfiel.

 

Letztendlich waren heute die Special Teams bei den Wolfsburger ausschlaggebend: mit einem Powerplay Tor und dem entscheidenden Tor in eigener Unterzahl setzten sie an diesem Abend die Ausrufezeichen. Bremerhaven verpasste es den berühmten „Sack zuzumachen“ und den Matchpuck einzuheimsen und war deshalb unter Druck, die Serie zuhause beenden zu müssen.

 

Damit fällt die Entscheidung um den Einzug ins Halbfinale der Penny DEL am Samstag in Bremerhaven.

 

Stimmen zum Spiel

 

Bremerhaven – Popiesch:

„Wolfsburg steht gut in der neutralen Zone, sie verteidigen sehr gut. Man wird nicht immer mehr als 2-3 Tore schießen gegen diese Mannschaft. Wir müssen selber besser verteidigen, gerade im ersten Drittel müssen wir aggressiver Schlittschuh laufen und auf die defensive Seite kommen und weniger Turnovers machen; da haben wir noch viel zu tun, aber am Samstag werden wir bereit sein.“

 

Wolfsburg – Cortina.:

„Wir müssen kompakt bleiben, 5-6 Spieler müssen zusammenarbeiten. Wir müssen clever mit der Scheibe sein, wenn wir die Scheibe kontrollieren, ist das auch gut für die Defense.“

 

Spiel vom 22.04.2021     

Wolfsburg - Bremerhaven 3:2 (1:0|2:2|0:0)

 

Tore:

1:0 |17| Festerling (Fauser, Rech) PP1

1:1 |26| Wahl (Dietz)

1:2 |28| Verlic (Mauerman)

2:2 |35| Machacek (Olimb)

3:2 |40| Festerling (Melchiori) SH1

 

1. Drittel Statistik:   21:9 Schüsse, 12:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2

2. Drittel Statistik:   10:8 Schüsse, 8:13 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2

3. Drittel Statistik:   6:8 Schüsse, 6:16 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:4

 

Zuschauer: Keine  

Schiedsrichter:  Schrader / Kopitz

 

Aufstellung:

 

Wolfsburg: Strahlmeier, Melchiori, Likens, Furchner, Järvinen, Görtz, Wurm, Bruggisser, Fauser Festerling, Jormakka, Möser, Bittner, Rech, Olimb, Machacek, Adam, Raabe, Hungerecker, Busch.     

 

Bremerhaven: Maxwell, Dietz, Eminger, Verlic Jeglic, Urbas, Krogsgaard, Moore, McGinn, Friesen, Uher, Fortunus, Alber, Mauerman, McMillan, Andersen, Gläser, Wahl, Hilbrich.     

 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

Die Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 14 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 7 Meisterschaften.

 

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