(PENNY-DEL, Bremerhaven) (Hermann Graßl) In der heimischen Eisarena empfing am 21. Spieltag der Tabellenzweite Bremerhaven den Spitzenreiter aus Berlin zum Topspiel der Nordgruppe. Der letzte Erfolg der Fischtown Pinguins gegen die Eisbären lag schon länger zurück, und Berlin wollte den hartnäckigen Konkurrenten weiter auf Abstand halten. Schließlich setzte sich Bremerhaven dank eines bärenstarken zweiten Drittels mit 5 zu 3 gegen den Spitzenreiter durch.
(Foto: Citypress)
{loadpositionb banner10}
Bremerhaven gelang mit der Rückkehr von Jan Urbas schnell wieder in die Erfolgsspur und wollte heute weiter Boden gut machen auf die führenden Berliner. Beim souveränen Sieg in Iserlohn dank ihrer Top Reihe meldeten sich die Fischtown Pinguins eindrucksvoll zurück. Popiesch: "Das Team hat in besserer Balance agiert, defensiv wie offensiv. Berlin spielt clever, lässt hinten wenig zu, d.h. wir müssen kompakt agieren, damit die Berliner sich nicht entfalten können. Gerade gegen Berlin müssen wir noch aufmerksamer sein“
Berlin erlitt gegen Wolfsburg kürzlich einen kleinen Dämpfer und verlor trotz 50 Schüsse auf das gegnerische Tor das erste Heimspiel in dieser Saison. Diese kleine Delle wollten sie beim Verfolger wieder zurechtbiegen und Platz 1 mit ihrer herausragenden Defensive festigen. Pföderl: „Wir hatten genug Chancen in dem Match gegen Wolfsburg, nur die Scheibe ging irgendwie nicht rein, die Chemie auf und neben dem Eis passt bei uns perfekt.“
Im Rahmen der Vorstellung der Starting Six trugen die Hausherren einen speziell kreierten Schal vor dem Hintergrund des heutigen Mottos „Inklusion bricht das Eis“. Die ersten sportlichen Akzente setzte die Heimmannschaft, die gewöhnlich in ihrer eigenen Arena wie die Feuerwehr loslegten, doch die Gäste hielten gut dagegen mit körperbetontem Spiel und solider Abwehrarbeit.
Matt White marschierte mit feiner Einzelleistung durch die Abwehr und prüfte Maxwell. Kurz danach produzierten die Eisbären eine weitere gute Chance. Jetzt agierte auch Bremerhaven mit forschen Angriffen in Richtung Niederberger, u.a. verfehlte Hilbrich nur knapp. Heute mussten die Aufbaupässe messerscharf ankommen, um den Gegner nicht zu Vorstößen einzuladen.
Foucaults Torhüterbehinderung, wenn auch unabsichtlich, führte zum ersten Powerplay für die Hausherren, deren Überzahlspiel bekanntlich bisher in der Liga überragend war. Auch heute belohnten sich die Fischtown Pinguins mit der Führung in der 9. Spielminute durch McMillan. Berlin war sicher präpariert für das großartige Powerplay der Hausherren, die Eisbären wurden aber sofort gnadenlos bestraft.
Streu hatte beinahe den Ausgleich auf seinem Schläger, fand aber in Maxwell seinen Meister. Nach dem Powerbreak sorgte Boychuk nach feinem Zuspiel von Pföderl für das Remis in der 12. Spielminute.
Nach einer Strafe für beide Teams ging es im 4 gegen 4 weiter mit mehr Platz für die Techniker. Berlin präsentierte sich heute Abend hochkonzentriert und ließ die Hausherren nicht ins Rollen kommen. Vor Drittelende konnten die Gäste erneut in numerischer Überlegenheit spielen, verbuchten durch einen abgefälschten Schuss eine erste gute Gelegenheit. Auch White konnte die Scheibe nicht ins Gehäuse lenken.
Bremerhavens zweites Powerplay brachte ebenfalls nichts mehr ein im ersten Drittel, wobei die Hausherren noch eine gute Minute in den Mittelabschnitt mitnahmen. Es war bisher eine sehr gute Begegnung auf hohem Niveau.
Im zweiten Drittel wollten die Hausherren ihre noch laufende Überzahl zur Führung nutzen, doch die Eisbären konnten sich gut befreien und hielten sich schadlos. Es ging munter hin und her, jeder Scheibenverlust wurde sofort für einen eigenen Angriff genutzt. Fiore auf Seiten der Eisbären kehrte nicht mehr in das Match zurück, der anfängliche harte Check aus Drittel 1 war wohl doch zu schmerzhaft für ihn. Wir wünschen ihm gute Besserung!
In ihrer nächsten Überzahl verzeichneten die Hausherren eine tolle Einschussgelegenheit, mussten aber selbst drei Konter der Berliner entschärfen. Es war ein wildes Match in dieser Phase und Maxwell entpuppte sich als kreativer Mitspieler, in dem er gedankenschnell den nächsten Angriff einleitete. Letztlich blieb das Powerplay erfolglos.
Tuomie, der hier in Bremerhaven das Eishockeyspielen gelernt hatte, bekam die nächste Chance; das wäre eine besondere Story gewesen, hätte er getroffen, nur schade, dass keine Fans im Stadion waren. In der 30. Spielminute gingen die Fischtown Pinguins durch Jeglic wieder in Führung. Die Eisbären blieben davon unbeeindruckt und hatten danach eine Doppelchance zum erneuten Ausgleich, holten dabei aber immerhin eine Strafe heraus; die Überzahl währte jedoch nur kurz, denn Noebels musste nun in die Kühlbox. Ein geniales Zuspiel von Urbas netzte Fortunus in der 31. Minute zum dritten Treffer für das Heimteam ein.
Nun schienen sich die Hausherren in einen Rausch zu spielen, denn kurz danach in der 33. Spielminute erzielte Bremerhaven durch McMillan sogar das 4 zu 1. Coach Aubin setzte mit dem Torwartwechsel nun ein Zeichen und schickte seinen Backup Ancicka aufs Eis, denn binnen 195 Sekunden musste sein Team gleich 3 Tore hinnehmen; das war zu viel für die nun arg wackelnde Defensive.
Die Fischtown Pinguins übten nun viel Druck auf die Gäste aus und waren klar Herr im eigenen Haus, auch wenn die Eisbären zu ihren schnellen Gegenstößen kamen. Somit ging Bremerhaven mit einem beruhigenden 3 Tore Vorsprung ins Schlussdrittel. Berlin musste wieder die Kleinigkeiten richtig machen und kompakter in der eigenen Zone stehen.
Was war nun der Plan der Eisbären, um dieses Match noch zu drehen? Das Umschaltspiel musste unbedingt wieder optimiert werden und leichtfertige Scheibenverluste sollten tunlichst vermieden werden. Tuomie hatte die erste Möglichkeit im letzten Drittel. Ein Powerplay wegen Beinstellen vom Doppeltorschützen McMillan wäre jetzt die ideale Gelegenheit heranzukommen, doch die Hausherren unterbanden aggressiv die Bemühungen der Eisbären, die nicht in die Formation kamen. Kurz danach rettete Maxwell bravourös. Urbas perfekter Handgelenkschuss verfehlte das Ziel nur knapp.
Bremerhavens Defensive stand sattelfest, konnte jedoch den zweiten Treffer der Gäste in der 53. Spielminute durch Müller nicht verhindern. Wurde nun noch eine brisante Schlussphase eingeläutet? Berlin warf noch einmal alles in die Waagschale, brachte sich aber selbst durch eine Strafe um die möglichen Früchte, denn die Zeit sprach klar für die Pinguins. McMillan hätte fast seinen dritten Treffer markiert, aber Ancicka hielt seine Farben weiter im Spiel.
Bei angezeigter Strafe gegen die Hausherren fälschte Pföderl perfekt zum Anschlusstreffer ab. Sollte es nun doch noch dramatisch werden am Ende? Berlin durfte man nie abschreiben.
Andersen machte letztlich den Deckel drauf auf diese Partie und traf in der 59. Spielminute zum 5 zu 3, was die Entscheidung in dieser Begegnung bedeutete. Während die Eisbären am 1.3. Wolfsburg empfangen, bestreitet Bremerhaven am 4. März erneut sein Heimspiel gegen Berlin.
Stimmen zum Spiel:
Bremerhaven – Urbas:
„Wir spielten einfach wie geplant, wir hatten einen guten Forecheck und haben viele Pucks aufs Tor gebracht, um erfolgreich zu sein. Im dritten Drittel ließen wir ihnen zu viel Raum, die Schüsse von der blauen Linie haben wir nicht verhindert. Wir müssen nächstes Mal gegen Berlin genauso spielen wie heute.“
Berlin – Tuomie:
„Das zweite Drittel war ausschlaggebend für die Niederlage, da haben wir kleine Fehler gemacht, die Bremerhaven eiskalt ausnutzte. Am Ende haben sie verdient gewonnen, da sie eine starke Mannschaft zuhause sind. Höhen und Tiefen sind normal. Ich habe es genossen, hier spielen zu dürfen.“
Spiel vom 26.02.2021
Bremerhaven - Berlin 5:3 (1:1|3:0|1:2)
Tore:
1:0 |09| McMillan (Friesen, Fortunus) PP1
1:1 |11| Boychuk (Pföderl, Reichel) PP1
2:1 |30| Urbas (Jeglic, Verlic)
3:1 |31| Fortunus (Urbas, Krogsgaard)
4:1 |33| McMillan (Uher, Krogsgaard)
4:2 |53| Müller (Noebels, Pföderl)
4:3 |58| Pföderl (Ramage, Noebels)
5:3 |59| Andersen (McGinn) ENG
1. Drittel Statistik: 7:9 Schüsse, 11:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:6
2. Drittel Statistik: 10:10 Schüsse, 13:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:4
3. Drittel Statistik: 10:13 Schüsse, 14:12 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2
Zuschauer: Keine
Schiedsrichter: Schrader/ Iwert
Aufstellung:
Bremerhaven: Maxwell, Dietz, Krogsgaard, Urbas, Jeglic, Verlic, Moore, Eminger, McGinn, Friesen, Andersen, Alber, Fortunus, Uher, McMillan, Hilbrich, Reisnecker, Gläser, Stowasser.
Berlin: Niederberger (Ancicka ab 33. Minute), Müller, Ramage, Pföderl, Reichel, Noebels, Wissmann, Hördler, Fiore, Boychuk, White, McKiernan, Mik, Foucault, Olver, Tuomie, Dietz, Streu, Hänelt.
Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)
Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie hier...
Weitere DEL Eishockey News
Eishockey Regeln bei Schlägerei – erlaubt oder droht Strafe?
Deutsche Eishockey Liga 2024/25: Wer sind die wahren Favoriten auf den Titel?
Musik in Online Casinos
Sportwetten in der Deutschen Eishockey Liga: Ein Blick auf Prontobet
Casino Zahlungspräferenzen und optimierte Transaktionen