DEL - Doppelpack von Patrick Reimer bringt 4:2 Sieg über den Meister aus München

(DEL/Nürnberg) PM Nach seinem Shutout gegen den ERC Ingolstadt durfte Jochen Reimer auch an seiner alten Wirkungsstätte in München das Tor der THOMAS SABO Ice Tigers hüten. In den ersten Minuten durfte der 31-Jährige das Geschehen weitestgehend gelassen beobachten, denn Nürnberg hatte von Beginn an mehr vom Spiel, störte die Münchner Angriffe früh und eroberte den Puck immer wieder schon in der neutralen Zone.

 

 Zwar musste Yasin Ehliz in der 5. Minute wegen Hakens auf die Strafbank, aber auch in dieser Phase blieb Jochen Reimer beschäftigungslos, weil Patrick Reimer durchstartete und alleine vor Münchens Torhüter Danny aus den Birken von Jon Matsumoto gehakt wurde. Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty, Reimer lief über die rechte Seite an, legte sich den Puck im letzten Moment auf die Rückhand und verwandelte eiskalt - 1:0 für Nürnberg. Es war Reimers 279. DEL-Tor, der damit zu diesem Zeitpunkt wieder alleiniger Top-Torjäger der DEL-Geschichte war.

 

 

München hatte seine erste echte Möglichkeit erst in der 8. Minute, als ein Puck von Schiedsrichter Markus Schütz abprallte und Mads Christensen vor die Kelle sprang. Christensen zog aus der Drehung direkt ab, Jochen Reimer reagierte aber stark mit dem Schoner. In der 10. Minute setzte sich Andrew Kozek im Laufduell gegen Derek Joslin durch und kam zum Abschluss, Danny aus den Birken konnte den Schuss aber festhalten. Die Ice Tigers hatten die Partie zwar im Griff, in der 16. Minute lief dann aber Michael Wolf auf einmal alleine auf Jochen Reimer zu. Im letzten Moment konnte der Münchner Kapitän am Schuss gehindert werden, so dass die Chance verpuffte.

 

 

(Foto Birgit Eiblmaier/eishockey-online.com)

 

Dass man ein Tor auch ohne Torchance erzielen kann, zeigte Yannic Seidenberg in der 17. Minute. Seitlich zum Tor stehend löffelte er den Puck einfach mal auf Verdacht zum Torraum, Marcus Weber bekam ihn an den Schlittschuh, von dort trudelte er über die Linie zum 1:1-Ausgleich für die Red Bulls, gleichzeitig auch der Zwischenstand nach dem ersten Drittel. Das zweite Drittel begann furios: Nach nur 52 Sekunden brachte Leo Pföderl die Ice Tigers erneut in Führung. Am Ende eines langen Wechsels sah Jesse Blacker den jungen Stürmer durchstarten, Pföderl brachte den Puck ins Münchner Drittel, täuschte kurz einen Pass an und jagte dann einen ansatzlosen Handgelenkschuss ins lange Eck zum 2:1 für die Ice Tigers. Die Antwort des deutschen Meisters ließ aber nicht lange auf sich warten.

 

 

Nur 25 Sekunden nach der Nürnberger Führung glich Dominik Kahun die Partie bei einer angezeigten Strafe gegen die Ice Tigers wieder aus, als er sich gegen Steven Reinprecht durchsetzte und den Puck genau unter die Latte zum 2:2 schlenzte. In der Folge verflachte die Partie etwas, München hatte zwar mehr vom Spiel und setzte die Ice Tigers immer wieder unter Druck, Jochen Reimer und die Nürnberger Hintermannschaft hielten aber Stand und zwangen die Red Bulls immer wieder zu Schüssen aus der Distanz. Mads Christensen fälschte einen Puck von Jerome Flaake gefährlich ab, der Puck ging aber knapp am Nürnberger Tor vorbei (29.). Damit blieb es nach 40 Minuten beim 2:2-Unentschieden.

 

 

 



 

Im letzten Drittel erhöhten die Ice Tigers die Schlagzahl wieder und suchten häufiger den Weg nach vorne, ein Rezept, das im ersten Drittel bereits funktioniert hatte. Nach 55 Sekunden im letzten Drittel startete Patrick Reimer durch und bekam den Pass von Reinprecht, bei der Annahme rutschte Reimer aber der Puck über die Kelle und die Chance auf den Alleingang war vergeben. Aber auch die Red Bulls zeigten sich immer wieder gefährlich im Nürnberger Drittel. Maximilian Kastner schoss aus kurzer Distanz aufs lange Eck, Jochen Reimer sah den Puck nicht, machte die Bewegung aber mit und wehrte den Puck mit dem rechten Schoner ab (43.).

 

 

Glück hatten die Ice Tigers, als Dominik Kahun in der 47. Minute alleine auf Jochen Reimer zulief und mit der Rückhand nur die Unterkante der Latte traf. Die möglicherweise entscheidende Szene des Spiels ereignete sich in der 50. Minute: Jason Jaffray und Marcus Weber gerieten kurz aneinander und mussten auf die Strafbank. Bei vier gegen vier auf dem Eis hatten die laufstarken Spieler mehr Platz, was die Ice Tigers ausnutzen konnten: Jesse Blacker zog zum Tor und bekam den perfekten Pass von Philippe Dupuis, Blacker zog direkt ab und bezwang aus den Birken zum 3:2 für Nürnberg (51.). München drückte in der Schlussphase noch einmal auf den Ausgleich und nahm zu Beginn einer Strafe gegen Brett Festerling sogar den Torhüter vom Eis, das Tor aber erzielten die Ice Tigers: Patrick Reimer lief auf und davon und traf zum 280. Mal in der DEL, gleichzeitig auch der 4:2-Endstand für Nürnberg.

 

 

Stimmen zum Spiel:

 

Rob Wilson (Nürnberg): Das war ein hart umkämpftes Spiel, in dem wir im ersten Drittel besser waren. München war im zweiten Drittel klar besser und ich habe vor dem letzten Drittel gesagt, dass wir den Druck erhöhen müssen. Wir hatten das Glück, bei vier gegen vier das Tor gemacht zu haben, außerdem haben wir einige ganz starke Saves von Jochen Reimer bekommen.

 

 

Don Jackson (München): Das war ein schweres und hartes Spiel. Nürnberg ist härter gekommen als wir erwartet hätten und wir haben ein paar Fehler gemacht, die uns das Spiel gekostet haben. Das war heute der Unterschied im letzten Drittel. Nürnberg war heute sehr gut vorbereitet und hat ein großartiges Spiel gezeigt.

 

 

  1. 2. 3. OT PS Ergebnis
EHC Red Bull München 1 1 0 - - 2
Ice Tigers 1 1 2 - - 4
Tore:
Spielstand Zeit Torschütze 1. Assistent 2. Assistent Bemerkung
0:1 05:02 Reimer     Penalty
1:1 16:27 Seidenberg      
1:2 20:52 Pföderl Blacker Kozek  
2:2 21:17 Kahun Jaffray Joslin  
2:3 50:19 Blacker Dupuis Ehliz 4:4-Feldspieler
2:4 57:38 Reimer Reinprecht Blacker Empty-Net-Goal / 4:6
Strafen:
EHC Red Bull München 4 + 10 Min (Jaffray)
Ice Tigers 10 Min
Allgemeine Informationen:
Zuschauer: 3920
Schiedsrichter: Lars Brüggemann, Markus Schütz

 

 


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