Nach einem Fehler von Jeremy Williams lief Patrick Reimer über die rechte Seite auf Straubings Torhüter Matt Climie zu und zog ab, traf aber nur den Pfosten. Damit war die Richtung des Spiels aber trotzdem schnell vorgegeben. Straubing wurde weitestgehend ins eigene Drittel gedrängt, die Ice Tigers kontrollierten und dominierten die Partie, verpassten es aber zunächst, aus ihren zahlreichen Großchancen Kapital zu schlagen. Patrick Reimer kam in Überzahl zu einer Doppelachen (8.), Leo Pföderls Schuss aus kurzer Distanz konnte Climie gerade noch abwehren (10.). In der 16. Minute war es dann aber endlich soweit: Steven Reinprecht fuhr hinters Straubinger Tor und ließ für Yasin Ehliz liegen. Ehliz sah Patrick Reimer auf Höhe des Bullykreises und spielte punktgenau, Reimer zog direkt ab und besorgte das 1:0 für die Ice Tigers (16.). Vor Ende des ersten Drittels kamen die Ice Tigers in Überzahl zu den nächsten Riesenchancen, es blieb nach 20 Minuten aber beim knappen 1:0.
Im zweiten Drittel drückten die Ice Tigers weiter aufs Tempo und schnürten die Gäste immer wieder in deren Drittel ein, die Chancenverwertung blieb aber das bis dato einzige Manko der komplett überlegenen Nürnberger Mannschaft. Yasin Ehliz schoss knapp übers Tor (24.), Andrew Kozek scheiterte aus vollem Lauf an Climie (31.). Als Oliver Mebus in der 33. Minute wegen Haltens auf der Strafbank saß, kamen die Gäste aus Niederbayern zum extrem glücklichen Ausgleich, wenngleich dieser schön herausgespielt wurde: Steven Zalewski kam mit Tempo durch die neutrale Zone und vorbei an Yasin Ehliz, lief alleine auf Jochen Reimer zu und verwertete eiskalt unter die Latte zum 1:1-Ausgleich. Die Ice Tigers zeigten sich aber nicht geschockt und gingen in der 38. Minute erneut in Führung: Patrick Reimer schlenzte von der blauen Linie, Climie musste abprallen lassen, Reinprecht stocherte nach, Reimer rückte in der Zeit auf und drückte den nächsten Abpraller zum 2:1 über die Linie. Nur 71 Sekunden später durften die Gäste aber den erneuten Ausgleich bejubeln. Mike Hedden setzte sich hinter dem Nürnberger Tor durch und spielte nach vorne, Adam Mitchell stand frei und traf ins lange Eck zum 2:2, gleichzeitig auch der Zwischenstand nach 40 Minuten.
(Foto Birgit Eiblmaier / eishockey-online.com)
Zu Beginn des letzten Drittels erspielten sich die Straubing Tigers zum ersten Mal ein leichtes Übergewicht, Maury Edwards' Schuss von der blauen Linie war aber sichere Beute für Jochen Reimer (43.). In der 46. Minute tauchte Sandro Schönberger auf einmal völlig frei vor dem Nürnberger Tor auf, aber auch diesen Schuss konnte Reimer parieren. Als Danny Syvret wenige Augenblicke später bei einem Klärungsversuch vor dem eigenen Tor den Puck nicht traf, konnte Reimer den folgenden Schuss von Adam Mitchell zwar noch parieren, war gegen den Nachschuss von Mike Hedden aber machtlos - 2:3 für Straubing (47.). Damit aber noch nicht genug:
In der 51. Minute bekam Jeremy Williams einen weiten Pass aus dem Straubinger Drittel serviert, lief noch ein paar Schritte in die Nürnberger Zone und jagte den Puck aus dem Handgelenk zum 2:4 unter die Latte. Der Spielverlauf war endgültig auf den Kopf gestellt und die Ice Tigers sahen sich in der Schlussphase einem Zwei-Tore-Rückstand gegenüber. Erst etwas mehr als drei Minuten vor Schluss kamen die Ice Tigers noch einmal heran, als Patrick Reimer mit einem Schlagschuss seinen Hattrick zum 3:4-Anschluss vollendete. Mehr sprang allerdings nicht mehr heraus, weil Matt Climie in den Schlusssekunden die letzte Großchance von Yasin Ehliz zunichte machte.
Stimmen zum Spiel:
Larry Mitchell (Straubing): Wir haben gegen eine starke Nürnberger Mannschaft schlecht begonnen und nur durch Matt Climie ein zweites Leben bekommen. Im zweiten Drittel haben wir mit der Scheibe auch viel zu viele Fehler gemacht. Erst ab der zweiten Hälfte des zweiten Drittels haben wir es besser gemacht und wurden belohnt. Wir wussten im letzten Drittel, dass alles offen ist und haben einen Weg gefunden, die Tore zum richtigen Zeitpunkt zu schießen, obwohl der Gegner besser war. Nürnberg war die bessere Mannschaft, aber ich freue mich, dass die Jungs einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen.
Rob Wilson (Nürnberg): Ich denke, wir haben sehr gut gespielt. Wir hätten nach dem ersten Tor einfach das zweite Tor machen müssen, haben es aber nicht geschafft. Straubing hat seine Chancen ausgenutzt, dafür haben sie Respekt verdient. Wir haben Fehler gemacht, die nicht passieren dürfen, diese hat Straubing ausgenutzt. Insgesamt haben wir gut gespielt und wir werden die meisten Spiele gewinnen, wenn wir so spielen.
| 1. | 2. | 3. | OT | PS | Ergebnis | |
| Ice Tigers | 1 | 1 | 1 | - | - | 3 |
| Straubing Tigers | 0 | 2 | 2 | - | - | 4 |
| Tore: | |||||
| Spielstand | Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung |
| 1:0 | 15:46 | Reimer | Ehliz | Reinprecht | |
| 1:1 | 32:46 | Zalewski | Hedden | Edwards | |
| 2:1 | 37:02 | Reimer | Reinprecht | Ehliz | |
| 2:2 | 38:13 | Mitchell | Hedden | Zalewski | |
| 2:3 | 46:03 | Hedden | Mitchell | ||
| 2:4 | 50:21 | Williams | Whitmore | Connolly | |
| 3:4 | 56:39 | Reimer | |||
| Strafen: | |
| Ice Tigers | 6 Min |
| Straubing Tigers | 8 Min |
| Allgemeine Informationen: | |
| Zuschauer: | 4115 |
| Schiedsrichter: | Rainer Köttstorfer, Gordon Schukies |
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