DEL - 7:6 - ice Tigers gewinnen verrücktes Spiel!

(DEL-Nürnberg) Zum Auftakt des Auswärts-Doppelpacks mussten die THOMAS SABO Ice Tigers am Freitagabend bei den Krefeld Pinguinen antreten. Yasin Ehliz kehrte nach sechswöchiger Verletzungspause ins Team und in die Reihe mit Steven Reinprecht und Patrick Reimer zurück, dafür musste Marc El-Sayed das Spiel genau wie Kurtis Foster von der Tribüne aus verfolgen. Das Spiel begann für die Ice Tigers gleich denkbar ungünstig mit einer Strafe gegen Matt Murley wegen Beinstellens, nachdem es unmittelbar vorher durchaus auch eine Strafe gegen die Pinguine hätte geben können.

 

Den Pinguinen war das freilich egal, sie gingen in der 4. Minute mit 1:0 in Führung. Nach einem Zweikampf vor der Nürnberger Bank kam der Puck über Martin Schymainski zum vor dem Tor freistehenden Herberts Vasiljevs, der überlegt in den Winkel schlenzte. Als Sasa Martinovic kurz darauf die nächste Strafe bekam, sah man sich schon beinahe an das Spiel in Schwenningen erinnert, diesmal blieben die Ice Tigers aber hochkonzentriert und erzielten in Unterzahl sogar den Ausgleich. Casey Borer checkte Herberts Vasiljevs an der Bande hart und eroberte dadurch den Puck. Borer war es auch, der schließlich mit Tempo ins Krefelder Drittel fuhr und punktgenau querspielte, so dass David Steckel nur noch einschieben musste - 1:1 (6.). Die Ice Tigers setzten nach, der auffällige Yasin Ehliz setzte Kyle Klubertanz mit einem feinen Querpass in Szene, Klubertanz schoss aber zu zentral auf Krefelds Torhüter Patrick Klein, der den Schuss entschärfen konnte (8.).

 

In der 11. Minute gingen die Krefeld Pinguine dennoch wieder in Führung. Mit einem weiten Pass aus dem eigenen Drittel hebelten die Pinguine die Nürnberger Abwehr aus, Henrik Eriksson lief alleine auf Tyler Beskorowany und bezwang den Nürnberger Torhüter mit einem Rückhandschuss unter die Latte - 2:1 für Krefeld. Erneut ließ die Antwort der Ice Tigers aber nicht lange auf sich warten. Nur 35 Sekunden nach der Krefelder Führung konnte Matt Murley die Partie ausgleichen. Marco Pfleger umkurvte das Pinguine-Tor und legte ab auf Brandon Segal, der flach schoss, Murley fälschte den Puck mit dem Rücken zum Tor stehend ab - 2:2 (11.). In der 18. Minute gingen die Ice Tigers dann sogar in Führung.

 

Yasin Ehliz schickte Patrick Reimer mit einem weiten Pass auf die Reise, Reimer schoss zwar noch knapp vorbei, Ehliz sah aber Steven Reinprecht am kurzen Pfosten stehend und bediente ihn mit einem perfekten Pass, Reinprecht musste nur noch einschieben - 3:2 aus Nürnberger Sicht. Damit allerdings noch nicht genug: Nachdem Brandon Segal wegen eines Stockschlags gegen Daniel Pietta vorzeitig zum Duschen musste, sorgte David Steckel mit seinem zweiten Unterzahltor des Spiels für die 4:2-Führung. Steckel eroberte den Puck in der Rundung hinter dem Krefelder Tor und spielte nach vorne, Patrick Reimer verzögerte kurz und spielte zurück zu Steckel an den langen Pfosten, Steckel hielt die Kelle rein und verwandelte.

 



 

(Bild: eishockey-online.com / Birgit Eiblmeier)

 

Die fünfminütige Unterzahlsituation überstanden die Ice Tigers schadlos und sorgten in der 25. Minute für die vermeintlich beruhigende 5:2-Führung. Casey Borer spielte weit auf Marco Nowak, der verzögerte noch kurz und spielte dann quer auf Patrick Reimer, der kurz zum Schlagschuss ausholte und Klein keine Abwehrchance ließ. Mit zunehmender Spielzeit häuften sich nun allerdings die Unachtsamkeiten und Stellungsfehler in der Hintermannschaft der Ice Tigers. David Printz saß in der 32. Minute auf der Strafbank, als Henrik Eriksson eine Hereingabe von Nick St. Pierre unhaltbar für Beskorowany ablenkte - nur noch 5:3 aus Nürnberger Sicht. Noch vor Ende des zweiten Drittels stellten die Ice Tigers den alten Abstand allerdings wieder her.

 

Leo Pföderl bediente David Steckel mit einem weiten Pass. Steckel lief auf und davon, verlud Patrick Klein mit der Rückhand und vollendete mit dem Treffer zum 6:3 seinen ersten Hattrick. Die Pinguine steckten aber noch lange nicht auf und kämpften sich im Schlussabschnitt noch einmal in die Partie zurück. In der 49. Minute verkürzte Martin Schymainski auf 6:4, als er einen erneuten Stellungsfehler gnadenlos bestrafte, in der 52. Minute traf Mark Hurtubise aus kurzer Distanz bei Krefelder Überzahl auf 6:5. Die Fans der Pinguine peitschten ihr Team nun nach vorne und wurden dafür auch belohnt: Nach einer Strafe gegen Marco Nowak hämmerte Daniel Pietta den Puck unter die Latte und glich zum 6:6 aus (55.). Das Spiel stand nun auf Messers Schneide und alles deutete auf eine Verlängerung hin, bis sich Steven Reinprecht wenige Sekunden vor Schluss ein Herz fassste und zum Solo ansetzte. Unwiderstehlich ließ er die Krefelder Abwehr alt aussehen, tauchte alleine vor Klein auf und schob diesem den Puck exakt 1,7 Sekunden vor Schluss zum 7:6-Endstand durch die Schoner. Es war das passende Finale eines völlig verrückten Spiels, aus dem die Ice Tigers am Ende als der glückliche Sieger hervorgingen.

 


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