DEL - Krefeld Pinguine scheiden in Wolfsburg aus

(DEL-Krefeld) Zum alles entscheidenden dritten Playoffspiel der ersten Runde traten unsere Pinguine am heutigen Sonntagnachmittag in Wolfsburg an. Dabei negierten die gut 1000 mitgereisten Krefelder unter den 2.895 Zuschauern den Heimvorteil der Autostädter vollständig und sorgten für eine absolute Heimspielatmosphäre für ihre Lieblinge.

 

Diese mussten für die Partie allerdings personell zwei Rückschläge hinnehmen, denn am Samstag waren Topverteidiger St. Pierre und erste-Reihe-Stürmer Sofron gesperrt worden. Da auch Vasiljevs (Schulter) und Long (krank) weiter ausfielen konnte Rick Adduono keine vier kompletten Reihen aufbieten. Mebus nahm St. Pierres Rolle an der Seite Fischers ein. Auf Seiten der Gastgeber fehlten weiter Voakes, Bina, Milley und Lindlbauer, sowie der am Freitag verletzte Polaczek. Im Tor lautete das Duell einmal mehr Tomás Duba gegen Felix Brückmann. Die Statistik sprach für Krefeld, denn wann immer in der ersten Playoffrunde das besser platzierte Team das erste Spiel gewonnen hatte, kam der Gegner weiter, wenn es zu Spiel drei in der Serie kam.

 

Entsprechend legten die Schwarz-Gelben los und hatten gleich nach 30 Sekunden die erste Chance, als Müller freistehend abzog und knapp neben das Tor traf. Eine Minute darauf setzte sich Kretschmann über Links durch und passte in die Mitte, wo Weihager nur Zentimeter zu spät kam. Doch die Pinguine eroberten die Scheibe zurück und Hagos legte auf Mieszkowski, der noch einen Verteidiger verlud und dann zur frühen Führung einschoss. Erst in der 5. Minute musste Duba erstmals eingreifen, hatte aber gegen einen harmlosen Schuss von Dzieduszycki keine Mühe. Eine Zeigerumdrehung später aber galt es die erste Unterzahl zu überstehen, als Meyers Aubin zu Fall brachte. Wolfsburg kam gut in die Aufstellung, doch die Pinguine kontrollierten den Slot sehr gut und ließen nur Schüsse aus der Entfernung zu. So dauerte es bis 28 Sekunden vor Ende der Strafe, bis Schaus erstmals gefährlich abzog, Duba aber wehrte sicher ab. Damit überstand man die Unterzahl letztlich sicher.

 

Die Gäste blieben am Drücker und in der 8. Minute war eswieder die erneut starke dritte Reihe, die Meyers freispielte, doch sein Schuss von der blauen Linie ging knapp vorbei. Im Gegenzug konnte Duba einen harten Schuss von Höhenleitner nur prallen lassen. Fauser kam zum Nachschuss, setzte aber seinen Versuch zu hoch an und dieser ging über das Tor. Spielbestimmend aber blieben die Seidenstädter und so stand nach einem tollen Angriff in der 9. Schymainski frei, scheiterte aber per Direktschuss am gut reagierenden Brückmann. Nur selten wurde es vor Duba gefährlich, so wie in der 12. Minute, als er einen verdeckten Schuss von Wurm aber sicher parierte. Ein starker Wechsel der Pinguine in der 15. Minute führte dann zu einer Großchance von Perrault, der sich stark durchsetzte, vor das Tor zog und die Scheibe Millimeter am langen Eck vorbei schob. Dabei aber hatte er einen Stockschlag von Schaus bekommen und so konnten die Krefelder erstmals in Überzahl agieren. Und es wurde ein starkes Überzahlspiel mit Chancen im Takt weniger Sekunden.

 

Doch zweimal Fischer, zweimal Mieszkowski und Hauner scheiterten. So blieb die Strafzeit ungenutzt und kaum kam der Wolfsburger zurück, musste Duba gegen harte Schüsse von Aubin und Scofield eingreifen, reagierte aber sicher. Jetzt wurde Wolfsburg besser,doch Duba wehrte gegen Haskins ab und Dzieduszycki setzte den Nachschuss über den Kasten. Damit ging es nach 20 ganz starken Minuten der Pinguine mit einem hochverdienten 1:0 für Schwarz-Gelb in die Pause.

 

Der zweite Abschnitt sah zunächst ein ausgeglichenes Spiel ohne nennenswerte Chancen auf beiden Seiten. Doch in der 24. Minute setzte sich Haskins durch und Mebus versuchte, per Hechtsprung zu klären. Duba parierte den Schuss des Wolfsburgers, doch die Schiedsrichter entschieden zur Überraschung aller in der Halle nicht nur auf Strafe für Krefeld, sondern gar auf Penalty. Diese Chance ließ sich der Techniker nicht entgehen und ließ Duba keine Chance. Eine Minute später brachte erneut Schaus Mieszkowski zu Fall und bekam die zweite Strafe der Gastgeber. Die Pinguine hatten gleich eine große Chance durch Pietta doch Brückmann parierte seinen Direktschuss. Den Abpraller nahm Furchner auf und ging allein auf Duba zu. Wieder wehrte der Tscheche ab, wieder entschieden die Schiedsrichter auf Penalty – doch diesmal wehrte der Krefelder Goalie ab!

 

Die Pinguine zogen weiter ein druckvolles Powerplay auf, doch die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor. Jetzt war es endgültig ein echtes Playoffspiel mit guter Stimmung, hitzigen Zweikämpfen und Chancen auf beiden Seiten, ohne, dass aber ganz klare Aktionen heraussprangen. In der 31. Minute dann war plötzlich Dzieduszycki durch und ging allein auf Duba zu, doch der Tscheche wehrte einmal mehr überragend ab und der Stürmer setzte den Nachschuss neben das Tor. Eine Minute später setzte Müller sich stark durch und legte in die Mitte auf Fischer, der leider knapp neben das Tor zog. Einmal mehr setzte Likens, der sich schon am Freitag mehrfach unrühmlich hervorgetan hatte, nach und die Schiedsrichter schickten beide Kontrahenten auf die Strafbank. Die Pinguine aber blieben am Drücker und vom Bully weg kam Meyers zum Schuss. Brückmann konnte mit viel Mühe abwehren, Müller kam zum Abpraller und die Scheibe schlitterte Zentimeter am langen Eck vorbei. Wenig später setzte sich Weihager wunderbar durch und zog per Rückhand ab, die Scheibe aber prallte an den Pfosten.



 

Weiter blieben die Pinguine am Drücker und in der 34. spielte Driendl von hinter dem Tor wunderbar Müller frei.Der zog sofort ab, doch einmal mehr strich das Hartgummi hauchdünn am langen Eck vorbei. Jetzt kontrollierte Schwarz-Gelb wieder das Geschehen auf dem gefrorenen Parkett und hatte durch Hagos und Meyers weitere nicht ungefährliche Torschüsse, die Brückmann aber parierte. Und so kam es, wie es kommen musste. In der 37. setzte sich Haskins über Links durch und passte in die Mitte, wo Dzieduszycki zu 2:1 einlochte. Die Pinguine aber blieben dran und in der 38. war es ein Schuss von Supis, den Brückmann prallen ließ. Beechey und Schymainski versuchten, den Abpraller über die Linie zu drücken, doch der Keeper blieb Sieger. Die Pinguine bauten jetzt ein wahres Powerplay auf und schürten Wolfsburg über eine Minute in seinem Drittel ein. Und schließlich war es Pietta, der einen Schlagschuss von Driendl unhaltbar abfälschte! Sekunden später sogar fast die Führung, als Schymainski und Beechey 2 auf 1 gingen, doch der kleine Torjäger scheiterte an Brückmann. So ging es mit 2:2 in die Pause.

 

 

Das Schlussdrittel begann einmal mehr mit einer großen Chance für die Pinguine. Pietta setzte Driendl in Szene, der passte von Linksaußen in den Slot, wo der Center eingelaufen war und die Scheibe aufs Tor stach, doch Brückmann wehrte mit viel Glück mit der Schulter ab und das Hartgummi ging über das Tor. Und weiter drängte der Gast auf die Führung und in der 46. war es Müller, der eine Scheibe gefährlich aufs Tor abfälschte, doch Brückmann hielt einmal mehr glücklich. Sekunden später setzte wieder Müller Pietta wunderbar in Szene. Der Kapitän ging allein aufs Tor und setzte seinen Schuss Zentimeter zu hoch an. Driendl setzte nach, erobere den Puck und wurde von Mulock gefoult, der daraufhin die nächste Strafe bekam. In Überzahl ließ Weihager einen gefährlichen Schlagschuss ab, den Brückmann aber parierte. 40 Sekunden später schoss Scofield die Scheibe über die Umrandung und bekam die nächste Strafe. Damit hatten die Pinguine 80 Sekunden doppelte Überzahl. Die Pinguine drängten jetzt auf die Führung, konnten aber das Hartgummi nicht über die Linie arbeiten und so blieb diese große Chance ungenutzt. Es war jetzt ein intensiver Fight um sprichwörtlich jeden Quadratmillimeter Eis.

 

(Foto Ralf Schmitt / eishockey-online.com)

 

Weiter machte Krefeld das Spiel, musste aber natürlich – unterstützt von den jetzt ohne Pause singenden Fans – natürlich stets auf Konter aufpassen. Die ganz große Chance hatte in der 54. Perrault, der bei einer tollen Hereingabe von Schymainski den Puck einen Meter vor dem leeren Tor um einen Wimpernschlag verpasste. Keine Minute später strich ein abgefälschter Schlagschuss von Supis knapp vorbei. In der 55. Minute dann vertändelten die Pinguine im eigenen Drittel den Puck. Duba hechtete auf die Scheibe, doch die Wolfsburger setzten nach und plötzlich lag das Spielgerät hinter der Linie. Die Schiedsrichter bemühten den Videobeweis und entschieden auf Tor. Krefeld aber blieb „heiß“ und nur Sekunden später setzte sich Schymainski stark durch und zog ab, doch der Puck strich hauchdünn am Torwinkel vorbei. Zwei Minuten vor dem Ende eroberte Pietta hinter dem Tor die Scheibe und legte auf Müller. Der ließ einen Verteidiger aussteigen und zog ab, doch Brückmann hielt einmal mehr. Gut eine Minute vor dem Ende ging Duba vom Eis und die Pinguine drängten und Pietta kam frei zu Schuss, doch wieder wollte das Hartgummi einfach nicht ins Tor. So blieb es bei einem mehr als unverdienten Erfolg der Gastgeber.

 

Für die Pinguine endet damit eine Saison mit Höhen und Tiefen mit einer überragenden Leistung und dem Beleg, das Sport nicht immer gerecht ist. In jedem einzelnen der drei Spiele war man die zumeist deutlich bessere Mannschaft, konnte cleverere Wolfsburger aber letztlich nicht bezwingen. Dennoch aber entschädigt diese Playoffserie sicher auch viele Fans für manchen nicht so guten Auftritt in dieser Saison, was die Mitgereisten auch durch ausdauernde Gesänge – darunter „Wir sind stolz auf unser Team“ nach dem Spiel zum Ausdruck brachten. Die Pinguine bedanken sich bei allen Fans, Sponsoren und sonstigen Freunden für ihre Unterstützung und werden jetzt die Saison analysieren und nächstes Jahr mit harter Arbeit zurück kommen, um den nächsten Schritt zu machen!

 

Tore:

0:1 2. Mieszkowski (Hagos)

1:1 24. Haskins PS

2:1 37. Dzieduszycki (Haskins, Hambly)

2:2 40. Pietta (Driendl)

3:2 55. Haskins (Furchner)

 

Strafen:

Wolfsburg: 10

Krefeld: 4

 

 

 


Mehr Fotos von den Krefeld Pinguinen finden Sie bei uns in der Galerie...

 

 

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