Bevor der amtierende Landesliga-Meister dann aber ab 17:15 Uhr seine sportliche Visitenkarte abgibt, muss die Mannschaft von Rainer Zerwesz am Freitag nach Germering; eine trotz der Tabellensituation mehr als unangenehme Aufgabe, wenn man auf die letzten Duelle mit den „Wanderers“ zurückblickt.
In den letzten acht Begegnungen mit dem Freitagsgegner Germering feierten die „Löwen“ nämlich zwar fünf Siege, vier davon aber erst nach Penalty-Schießen. Noch nie taten sich die Waldkraiburger leicht gegen die meist aufopferungsvoll kämpfenden Germeringer, die seit 2010 das Image der Fahrstuhltruppe abgelegt haben und durchgehend in der Bayernliga vertreten sind. Trainer Sebastian Wanner hatte im Sommer als erster seine Mannschaft zusammen, die sich im Vergleich zum Vorjahr, als man 13 nach der Hauptrunde wurde und die Abstiegsrunde souverän als Erstplatzierter abschloss, nur wenig verändert hat. Vom Ligakonkurrenten Peißenberg kam Verteidiger Markus Koch (12 Spiele/ 0 Tore/ 3 Vorlagen), aus Buchloe Stürmer Moritz Lieb (21/1 /2) und von den Junioren des EC Peiting Angreifer Nico Rossi (34/ 9/ 15). Den Start in die diesjährige Spielzeit haben die Germeringer jedoch etwas verpatzt: Mit großen Ambitionen begonnen, setzte es zum Auftakt eine 3:6-Heimniederlage gegen Memmingen, dieser folgte ein 0:6 gegen Miesbach. Am dritten Spieltag feierte das Team der Waldkraiburger Dominik Bahner und Harald Nuss gegen Moosburg mit 5:2 den ersten Saisonsieg, letzten Sonntag unterlag man in Peißenberg mit 1:6. Mit drei Punkten nach vier Spielen und Tabellenplatz zehn muss man zwar noch nicht in Panik verfallen, die schwache Defensive- mit 20 Gegentoren immerhin die anfälligste der Liga- wird bei Coach Wanner aber sicher ganz oben auf der Agenda stehen, ehe am Freitag der Tabellenführer aus Waldkraiburg kommt.
Dieser hat neben den sportlichen mit vier Siegen aus vier Spielen und Tabellenplatz eins, auch personell positive Nachrichten zu vermelden. Verteidiger Oleg Tokarev hat seine Verletzung nämlich auskuriert und wird am Wochenende wieder für die „Löwen“ auflaufen können. Somit sind im „Löwen“-Lazerett nur mehr Bastian Rosenkranz, Tim Paschedag und die Brüder Eric und Patric Schkade vertreten.
Lange in den oberen deutschen Eishockeyligen vertreten war der Sonntagsgegner Landsberg. Als EV Landsberg spielte man zwischen 1957 und 2000 größtenteils in der zweithöchsten Liga, als EV Landsberg 2000 schaffte man nach der Jahrtausendewende den Durchmarsch von der Bezirksliga in die zweite Bundesliga innerhalb von sechs Jahren. Von ehemaligen Spielern des EV wurde vor sechs Jahren der HC Landsberg gegründet und dieser wurde dann zum Hauptverein in Sachen Eishockey, als der EVL vor drei Jahren Insolvenz anmelden musste. Recht kompliziert hört sich das im ersten Moment vielleicht an, was die Lechstädter in den letzten Jahren jedoch fabrizierten, ist aller Ehren wert und verständlich wie eindrucksvoll: 2011 die Bezirksligameisterschaft und der Aufstieg in die Landesliga, 2014 wurde hier der Titel errungen und der nächste Schritt, in die Bayernliga, gemacht. Bisher hat das Team von Alexander Wedl viele überrascht und sich als leichter Favoritenschreck erwiesen: Gegen Höchstadt gewann die junge Truppe, die- meist von den unterlegenen Mannschaften- ob ihrer körperbetonte Spielweise gerügt wird, mit 6:4. Bei der 3:6-Niederlage gegen Memmingen gab es eine Massenschlägerei, gegen Miesbach siegte Landsberg dann mit 2:1. Am vergangenen Sonntag war der amtierende Landesligachampion dann in Moosburg mit 2:1 erfolgreich und verteidigte den vierten Tabellenplatz.
Zwei hochinteressante und schwere Aufgaben für den EHC Waldkraiburg und seinen Coach Rainer Zerwesz, der hofft, mit der nötigen Unterstützung der Fans, den Platz an der Sonne trotzdem weiter behaupten zu können.
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