Penaltykrimi gegen den alten Rivalen Dorfen: Löwen haben den Nicht-Abstieg nun selbst in der Hand

 

Bayernliga (Waldkraiburg/PM) Eine Atmosphäre eines Endspiels würdig bot die Raiffeisen-Arena den 660 Fans in der Partie der Bayernliga-Abstiegsrunde EHC Waldkraiburg gegen den ESC Dorfen. Auf eine Weise war es auch ein Endspiel oder es hätte zumindest eines für die Löwen sein können. Bedenkt man, dass der direkte Rivale, der EC Pfaffenhofen, an diesem Abend einen Punkt holte, wären die Löwen bei einer Niederlage nach 60 Minuten definitiv abgestiegen gewesen. Dorfen, ihrerseits schon „durch“ und sicher wieder in der Bayernliga 2023/2024 mit dabei, dachte jedoch keinesfalls daran Nachbarschaftshilfe zu leisten. Franz Steer, Trainer der Freibeuter von der Isen, bekräftigte dies in der anschließenden Pressekonferenz auch noch einmal mit den Worten „Ich mag es nicht zu verlieren“, dabei bezog er sich bereits auf die Sonntagspartie des Teams aus dem Landkreis Erding gegen die River Rats aus Geretsried. Den Löwen wird es ganz recht sein, ist Geretsried doch im Fernduell der weitere Aspirant um den Abstieg.

 

(Fotoquelle: Paolo Del Grosso)

 


 

Die Partie gestaltete sich für die Löwen ganz nach Plan. Lediglich 41 Sekunden benötigte man im Spiel um den Führungstreffer zu erzielen. Michal Popelka nahm hierfür ein Zuspiel von Florian Maierhofer beim Rückwärtslaufen an und spielte diese exakt in den Lauf seines seinem Bewacher enteilten Kollegen Christian Neuert. Dieser musste den Puck lediglich in der oberen Ecke unterbringen, was er auch tat und dabei dem Gästetorhüter Marek keine Chance ließ. In der Folge entwickelte sich ein schnelles und faires Eishockeyspiel zwischen den beiden alten Rivalen. Eine große Chance gab es für die Eispiraten in der achten Minute als Christian Göttlicher am linken Pfosten eine Hereingabe von Josef Folger verwerten wollte, doch Christoph Lode, der an diesem Abend in bestechender Form war, brachte seinen Schoner noch auf die richtige Seite. Auch die Löwen glänzten mit starken Möglichkeiten auf ihrer Seite. So stand Christian Neuert vor dem Tor als er ein gutes Zuspiel von Popelka erhielt, doch Neuert zog, im Eifer des Gefechts, den Puck über das Tor und vertagte den zweiten Löwen-Treffer an diesem Abend. Bevor dieser jedoch fallen konnte, erhielt der Gegner aus dem Isental jedoch noch einen Penalty zugesprochen. Fast wie selbstverständlich übernahm Vrba von den Gästen die Verantwortung, doch Christoph Lode im Tor der Löwen lässt sich nicht beeindrucken und hält mit einer sehenswerten Parade. Die Szene direkt im Anschluss war jedoch nicht minder aufregend. Von der linken Seite schlenzte Florian Maierhofer den Puck an den Pfosten, von dort sprang dieser an den Rücken des Keepers Marek, bevor er langsam, entlang der Torlinie rutschte bis er aus der Gefahrenzone war. In der 16. Minute war es dann endlich so weit. In Überzahl, Ex-Löwe Fabian Kanzelsberger saß auf der Strafbank, spielte Michal Popelka erneut einen präzisen Pass quer durchs Drittel. Christian Neuert auf der linken Seite zieht den Puck in Richtung Tor und dank des Schlägers von Dorfens Florian Fischer, fliegt der Puck unhaltbar ins rechte obere Eck. 38 Sekunden vor Ende des Durchgangs, welchen die Löwen gut und gerne mit 4:1 beenden hätten können, erzielten die Gäste ihrerseits den Anschluss. Nach einem gewonnenen Bully schlenzte Vrba eigentlich harmlos aussehend den Puck in Richtung Tor und erzielte den 2:1 Pausenstand.

 

Im zweiten Drittel hingen die Löwen ein wenig durch und benötigten ein wenig Zeit um zurück zu finden zum Derby-Gedanken. So war es möglich, dass Fabian Kanzelsberger, nach einer guten Einzelaktion, welche er ungestört vor dem Tor von Christoph Lode durchführen konnte, den 2:2 Ausgleich zu erzielen. Ganze zehn Minuten sollte es dauern bis zur ersten richtig dicken Möglichkeit der Löwen in diesem Durchgang. Jan Loboda packte hierfür einen seiner berüchtigten Schlagschüsse aus. Doch noch während das Stadion bereits zum Jubel aufsprang, realisierten die Akteure auf dem Eis, dass dort lediglich das Außennetz wackelte. Fünf Minuten vor dem Ende des Drittels durfte sich Gästetorhüter Marek noch einmal beweisen als Popelka nach einem Zuspiel von Neuert aufzog und einen Gewaltschuss in Richtung seines Tores abfeuerte. So ging es mit einem bis dorthin gerechten 2:2 zum zweiten Pausentee in die Kabinen.

 

Der dritte Durchgang war geprägt von einem niemals langweiligen, aber sehr defensiven Eishockeyspiel. Keines der Teams wollte den entscheidenden Fehler machen welcher zur Niederlage führen hätte können. Nach rund sieben Minuten führte einer eben jener Fehler zu einem Alleingang von Thomas Vrba auf das Tor von Lode. Dieser konnte jedoch erneut cool genug bleiben, um den Schuss des Ex-Löwen zu blocken. Das dritte Tor der Eispiraten vermochte Lode, aus nächster Nähe, jedoch nicht zu parieren. Ein gezielter Pass von hinter dem Tor in den Slot, erwies sich als gefundenes Fressen für Vrba, der nur noch seine Kelle hinhalten musste um Dorfen das erste Mal an diesem Abend in Front zu bringen. Ein weiterer starker Pass von Michal Popelka, der an diesem Abend stark als Spielmacher in der ersten Reihe auffiel, ließ Florian Maierhofer das Spiel sechseinhalb Minuten vor Ende wieder ausgleichen. Dieses 3:3 war es dann auch, was die Zuschauer nach 60 gespielten Minuten auf der Anzeigetafel sahen.

 

Nachdem die Overtime nichts Zählbares brachte, obwohl die Löwen gegen Ende durchaus noch wackelten, musste die Entscheidung nun im Penaltyschießen fallen. Neuert trat als erstes für die Löwen an und platzierte seinen Schuss zu genau und gegen den Pfosten. Den zweiten Dorfener Penalty verwandelte Vrba, ging insgesamt an Alleingängen jedoch als Verlierer gegen Lode im Tor aus diesem Spiel. Jan Loboda verwandelte mit einer einzigartigen Kaltschnäuzigkeit den dritten Versuch des EHC Waldkraiburg und hielt die Löwen im Spiel. Im letzten Versuch vergab Dorfens Sodja und es war nun am Ex-Dorfener Florian Brenninger den Extrapunkt für die Löwen zu sichern. Dieser nahm einen weiten Anlauf, fuhr in Richtung des Tores von Marek und verwandelte staubtrocken in die Maschen zum ersten und wahrscheinlich wichtigsten Derbysieg der Löwen in dieser Saison.

 

 


 


 

Bayernliga (Bayerische Eishockey Liga)

 

Die Bayerische Eishockey Liga - (Bayernliga) ist die höchste Eishockey Amateurspielklasse in Bayern und wird unter dem Dach des Bayerischen Eishockey Verbandes (BEV) ausgerichtet. Am Ligabetrieb nehmen derzeit 15 Mannschaften teil, die um den Bayerischen Meistertitel kämpfen. Die Bayernliga ist in Deutschland somit die vierthöchste Eishockey Spielklasse.

 

Mehr Informationen über die Bayernliga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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