Hupende Autos fahren durch Berlin und wahnsinnig euphorische (und doch sehr schräge) Fangesänge dröhnen durch die fünf Etagen des Parkhauses neben der Berliner Arena. Das Hupkonzert hielt ungelogen dramatische fünf Minuten an. Dramatisch deshalb weil es 75 % der Passanten brutal verwirrte. Da in diesem Blog lediglich Zahlen genannt werden, die statistisch belegt sind und wir hier weit über dem Niveau des Kölner Express liegen, ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer in anderen Sphären gelegen haben könnte. Anwesende waren mit absoluter Sicherheit verwirrt und wussten nicht, ob es sich um den zweiten Mauerfall oder um ein Verkehrschaos in der chronisch chaotischen Hauptstadt handelte. Andere wiederum spekulierten auf irre Manöver alkoholisierter Eisbären Fans im an diesem Abend viel zu vollem Parkhaus. Haben die Eisbären Berlin etwa die Meisterschaft gewonnen? Dominant, überzeugend und ohne auch nur einmal bei den 13.800 Zuschauern Zweifel aufkommen zu lassen? Nein. Die Eisbären Berlin haben nicht die Meisterschaft gewonnen und dennoch hatte man unmittelbar nach dem Spiel das Gefühl, dass zahlreiche Fans des beeindruckend effektiven Hauptstadtvereins die noch fehlenden sieben Siege dezent vergessen haben. Gegönnt sei es ihnen, verdient war der erste Sieg in dieser noch langen Serie ohne Frage. Am Ostermontag könnte die Mannschaft von Rob Wilson die Berliner dennoch vom Höhenflug in den Tiefenrausch spielen. 

 

 

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