(Oberliga-Neuwied) Bären lassen vor 1467 Zuschauern zu viele Chancen ungenutzt

 

 

Emotional. Umkämpft. Hitzig. Selten finden Eishockeyspiele zwischen dem EHC Neuwied und dem Herner EV statt, die man im Nachgang nicht mit diesen drei Worten beschreiben könnte. So war es auch beim letzten Duell der Saison, welches die Gäste am Ende nicht unverdient mit 2:1 für sich entschieden. Zwar waren die Neuwieder vor 1467 Zuschauern im letzten Drittel klar am Drücker, den entscheidenden Punch aber setzten mit Herz kämpfende Herner.

 

Für zahlreiche Diskussionen sorgte einmal mehr – wie schon in der Vorwoche bei der Heimniederlage gegen Duisburg – Schiedsrichter Benjamin Hoppe. Der Bad Nauheimer sah nicht jede Kleinigkeit richtig, an ihm jedoch die Niederlage ausmachen zu wollen wäre der falsche Ansatz. Beide Trainer bemängelten nach der Partie jedoch nicht zu Unrecht eine fehlende, klare Linie. So pfiff er manches kleinlich, andere Dinge ließ er laufen – etwa ein Foul von Christian Nieberle Ende des ersten Drittels gegen Josh Myers sowie dessen Revancheaktion. Dass daraus sich ein „Disput“ entwickelte, in dessen Verlauf sowohl Myers als auch Kapitän Brian Gibbons auf die Strafbank mussten, Herne jedoch ungestraft davonkam, ließ ein erstes Mal die Emotionen hochkochen. Als nur wenig später Christian Köllner nach einem Bandencheck gegen Robin Loecke eine Spieldauerstrafe kassierte war hart, aber dennoch vertretbar. Loecke musste mit einer Verletzung an der Schulter vom Eis.

 

Dennoch konnte Herne aus minutenlanger Überzahl, oft und lange gar mit zwei Mann mehr auf dem Eis, kein Kapital schlagen. „Natürlich hat uns da die Kreativität gefehlt“, bemängelte HEV-Trainer Frank Petzrozza. Kreativität, die bei Herne vor allem Jakup Rumpel und Jiri Svejda auf das Eis bringen – beide Kontingentspieler sind derzeit verletzt.

 

Die Führung fiel stattdessen auf der anderen Seite – und sie war eine Fehlentscheidung von Hoppe: Daniel Niestroj kam von der Strafbank im Herner Drittel an die Scheibe, als im Neuwieder Drittel ein Gästespieler verletzt auf dem Eis lag. Ein auch in der lauten Bärenhöhle unüberhörbarer Pfiff ertönte, deutlich bevor Artur Tegkaev die Scheibe in Richtung HEV-Gehäuse schoss. Der Puck ging rein, Hoppe gab den Treffer.



 

 

In einem in dieser Phase schnellen und packenden Spiel vergaben beide Teams zudem zahlreiche Chancen aus dem Spiel heraus – etwa in Minute 30, als Damian Schneider alleine vor EHC-Keeper Björn Linda auftauchte, der aber parierte. Fünf Minuten später war jedoch auch Linda machtlos, Schneider netzte zum 1:1-Ausgleich ein (35.).

 

Als nur eine Minute später Dennis Schlicht und HEV-Keeper Benjamin Voigt zusammenprallten, gab Hoppe ebenso keine Strafe wie nur Sekunden zuvor, als ein Herner Spieler Linda „angefahren“ hatte. Aus dem sich bildenden Tumult um Voigt ging erneut Neuwied in Unterzahl hervor. Und auch hier lag Hoppe mit seiner Spieldauerstrafe gegen Sven Schlicht richtig, denn der war von der Bank aus auf das Eis gesprungen und hatte sich dem „Rudel“ angeschlossen. Auch wenn es emotional weh tat, die Entscheidung war korrekt. EHC-Topscorer Josh Myers lag da schon längst in der Kabine, konnte nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einem HEV-Spieler sich nicht einmal mehr daran erinnern, welcher Tag überhaupt ist. Myers musste nach dem Spiel ins Krankenhaus.

 

Auch ohne Myers kamen die Bären im Schlussdrittel zu zahlreichen Chancen, etwa durch Moritz Schug oder Artur Tegkaev. Aber die entscheidenden Zentimeter und auch Körner sollten an diesem Abend fehlen zum Heimsieg. Anders auf der Gegenseite: Damian Schneider traf drei Minuten vor dem Ende zum 2:1 für Herne und entschied damit die Partie.

 

„Beide Teams haben heute alles gegeben“, sagte HEV-Trainer Frank Petrozza. „Kompliment an Neuwied für dieses starke Unterzahlspiel. Meine Mannschaft hat Charakter und Moral bewiesen und sich belohnt. Ich bin stolz auf die Jungs.“ Sein Gegenüber Arno Lörsch gratulierte Herne zum Erfolg, machte seinem Team zudem keinen Vorwurf: „Nach dem Ausfall von Josh Myers hatten wir einen Bruch im Spiel, da mussten wir umstellen. Dann kamen auch noch die vielen Strafen hinzu, von denen einige aus meiner Sicht umstritten waren. Einige waren aber auch dumm, die dürfen wir uns so nicht leisten. Wir haben uns Chancen erspielt, es hat aber das Glück und die Kaltschnäutzigkeit vor dem gegnerischen Tor gefehlt.“

 


EHC Neuwied: Aaltonen, Linda – Ochmann, Neubert, Dennis Schlicht, Christian Neumann, Schmitz, Köllner – Gibbons, Rabbani, Tegkaev, Myers, Köbele, Wasser, Sven Schlicht, Niestroj, Bill, Schug.

 

Tore: 1:0 Artur Tegkaev (24.), 1:1, 1:2 Damian Schneider (35., 57.).

 

Zuschauer: 1467.

 

Strafen: Neuwied 27 + Spieldauer Christian Köllner und Sven Schlicht, Herne 6.


Mehr Informationen über den EHC Neuwied finden Sie hier...

 

 

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