(Oberliga-Duisburg) Ein ereignisreicher Tag gestern in und um die Duisburger Scania-Arena, dem heimischen 'Fuchsbau' der Eishockey-Oberliga-Cracks des EV Duisburg. Die Saison 2014/2015 ruft mit hochgesteckten Zielen. Die DEL2 ist klar durch das Visier von Mannschaft, Fans aber auch der neuen Gesellschafterin 'Kenston' zu erkennen.

 


'Kenston' ist angetreten um Eishockey in Duisburg zu einem Event zu machen - populärer und attraktiver soll es werden - wer will das nicht? Diese Philosophie geht in vielen anderen Stadien der Republik bereits auf und in Amerika wäre kein Sport ohne Eventmarketing mehr denkbar und vor allem soll es auch neue Sponsoren anziehen, denn mit dem Ziel der DEL2 vor Augen, bekommt das Wort 'Finanzen' eine noch gewichtigere Rolle. Eishockey ist bei weitem schon keine Randsportart mehr, steht aber vor allem in den unteren (Ober)Ligen, trotz streckenweise hochkarätiger Leistungen, weiter hinten an und ist hinter der DEL und DEL2 leider oft nicht mehr als eine 'Nice 2 Know' Liga. Die Verfechter alter Traditionen hadern schon mit dem neuen Konzept der Unternehmensgruppe und sagen ganz offen 'Ein Trainer gehört in der Pause zur Mannschaft und nicht auf die Interview-Bühne'. Konzepte spalten und polarisieren immer - an dieser Stelle sollten alle abwarten, ob dieses Konzept, speziell im immer sehr schwierigen Duisburg aufgeht. Man sollte hier einfach einmal nach dem Motto 'Der Tradition treu geblieben, aber dem Neuen gerne aufgeschlossen sein!' agieren.

Man hatte aber gestern Abend in der Scania-Arena schon das Gefühl, dass eine neue Art von Aufbruchstimmung herrscht. Eindeutig unterstrichen die Fans noch einmal, dass, egal was kommt, sie als 7. Mann stets hinter der Mannschaft stehen werden. So organisierten sie zur Einstimmung auf die neue Saison einen Marsch aus der Duisburger Innenstadt bis zum Eisstadion im 'Wedauer Sportpark'. Lautstark propagierten sie ihre Erwartungen an die Mannschaft - 'Kämpft ihr für die DEL2, wie wir für euch kämpfen!'. Eine gelungene Aktion, die vergleichbar mit den Anstrengungen der MSV Fans ist, die sich im letzten Jahr in einer großen Demo auf den gleichen Pfad machten, um gegen Misswirtschaft und Zwangsabstieg des MSV in die Regionalliga zu demonstrieren. Andere Vorzeichen, aber das gleiche Herzblut der Fans, auf das man sich in der sportlich gebeutelten Ruhrpottstadt immer verlassen kann.



Am Stadion angekommen, warteten auch schon die Verantwortlichen um die neue geschäftsführende 'Kenston Unternehmensgruppe' auf die Fans, die gemeinsam mit Trainerstab, Spielern, den Bambinis, Kufen-Maskottchen 'Manni' und selbstredend Füchse Mäzen Pape, der auch weiterhin als Sponsor und Hallenbetreiber einen gewichtigen Teil zum Missionserfolg beitragen möchte, das Programm für die neue Saison vorzustellen. Einige Änderungen und somit ein erster, neuer und auch durchaus erfrischender Windstoß durchflutete die Scania-Arena dann auch nach dem offiziellen Teil der Saisoneröffnung auf dem Vorplatz der Füchse Spielstätte.

Dynamik lautet ein Zauberwort - Dynamik durch schnelle Bilder, computeranimierte Teamaufstellungen auf der neuen Leinwand, der Spielereinlauf in Nebel gehüllt und mit AC/DC und Stroboblitzen untermalt, ein neuer Stadionsprecher, ein neuer Sound aus neuen Boxen, der allerdings noch ein wenig gehörgangschonender eingestellt werden darf, intensivere Beleuchtung, eine 'neue' VIP-Area und und und. Zumindest was die Neuerungen in der Halle angeht, steht man den oberen Ligen schon in fast nichts mehr nach! Auch der 'Kenston-Botschafter' Uwe Krupp kam, und dies nicht nur um Autogramme zu schreiben, sondern um das langsam ankommende Flair in Duisburg in Augenschein zu nehmen. Das er dann von über 1000 angereisten Düsseldorfer Fans als 'Kölner Jung' obligatorisch ausgepfiffen wurde, verstand sich von selbst und sollte ihn so kühl wie das Eis in der Halle gelassen haben.

Am Abend fand dann auch noch das erste Heim(test)spiel auf frischem, gut gekühltem Eis statt. Die Düsseldorfer EG war der erwartete klare Favorit, musste sich nicht vollkommen verausgaben und gewann, gegen im 1. Drittel noch gut mitspielende Füchse, souverän und unterstützt von vielen Fans aus der Duisburger Nachbarstadt Düsseldorf, mit 6:2. Was wollen wir also groß philosophieren? Wichtig ist, dass der auch weiter im Amt tätige Coach der Füchse Franz Fritzmeier sein Fazit aus diesem ersten Spiel zieht.