(Oberliga-Selb) Der VER muss sich zum Auftakt der Aufstiegsrunde zur zweiten Eishockey-Bundesliga in Frankfurt mit 0:6 geschlagen geben. Die Selber hadern mit dem Schiedsrichter, der das Spiel einseitig leitet. Nun sollen am Sonntag gegen die Kassel Huskies die ersten Punkte her.

 

Das 1:0 erzielt in dieser Szene der Frankfurter Gradl im Nachschuss durch die Schoner von Torhüter Suvelo. Foto: Jan Huebner
VER Selb: Suvelo (50. Kümpel) - Schadewaldt, Martell, R. Schneider, Schütt, Meier, T. Schneider, Roos, Nägele - Mudryk, Geisberger, Piwowarczyk, Moosberger, Hördler, Fiedler, Schiener, Heilman, Hendrikson, Neumann, Söllner.

 

Schiedsrichter: Westrich (Zweibrücker EG); Zuschauer: 4711; Tore: 18. Min. Gradl (Schoofs) 1:0, 23. Min. Martens 2:0, 34. Min. Schoofs (Breitkreuz; 5-3) 3:0, 35. Min. Schaub (Wittfoth; 5-4) 4:0, 40. Min. Liesegang (5-4) 5:0, 50. Min. Breitkreuz (Liesegang, Stanley) 6:0; Strafminuten: Frankfurt 8, Selb 22.

 

Von einer deutlichen Niederlage bis zu einem knappen Sieg: Die Vorhersagen der Selber Fans waren bei der Anreise breit gestreut vor diesem Auftaktspiel der Aufstiegsrunde zur zweiten Eishockey-Bundesliga. Vor einer imposanten Kulisse legten die favorisierten "Löwen" wie erwartet schwungvoll los und ließen die Scheibe gut und schnell in den eigenen Reihen laufen. Nach bislang 48 Siegen in 48 Spielen bei einem Torverhältnis von 375:74 wollte Frankfurt auch den VER Selb überrollen. Das aber klappte in den ersten 20 Minuten dann doch nicht so, wie es sich die Hausherren vorgestellt hatten. Die "Wölfe" hielten dagegen, waren körperlich sehr präsent. Selbst ein 3:5-Unterzahlspiel überstanden die von gut 400 Anhängern bis zum Schluss lautstark unterstützen Selber schadlos gegen nun etwas nervöser werdende Hessen.

 

Die Hausherren versuchten auch in der Folge immer wieder, Strafzeiten zu provozieren. Und viel zu häufig fiel Schiedsrichter Westrich darauf herein. In der achten Minute waren aber die "Wölfe" einmal in Überzahl und kamen durch Fiedler zu einer dicken Möglichkeit. Der VER trat nun immer selbstbewusster auf. Der Glaube war da, die große Überraschung zu schaffen. In der 16. Minute blieb Martell mit einem Schlagschuss in der Frankfurter Verteidigung hängen. Im Gegenzug kam Wichert zur bis dato größten Möglichkeit für die "Löwen", zielte aber knapp am Winkel vorbei. 60 Sekunden später war es aber doch soweit. Zunächst visierte Schoofs den Pfosten an, im Nachschuss bugsierte Gradl den Puck zum 1:0 über die Linie. Wenig später musste Torwart Suvelo noch einmal gegen Breitkreuz all sein Können aufbieten.

 



Was der Schiedsrichter hier abliefert, ist unter aller Kanone.
VER-Vorstandsmitglied Thomas Manzei

 

Im zweiten Drittel schossen sich die "Löwen" aber richtig warm. Sie profitierten dabei von den vielen Strafzeiten gegen den VER, der das erste Unterzahlspiel zu Beginn des Mittelabschnitts noch gut überstand. Als dann Hördler und Tim Schneider gemeinsam die Strafbank drücken mussten, wurde es auch dem Selber Trainer Cory Holden zu bunt. Er bat den Schiedsrichter zu einem kurzen Gespräch an die Bande. Geholfen hat es freilich nichts. Der Mann aus Zweibrücken verteilte weiter fleißig Strafzeiten gegen die "Wölfe", die so natürlich immer mehr unter Druck gerieten. Beim 2:0 mussten sich die Gäste freilich selbst an die Nase fassen. Martens wurde nicht rechtzeitig attackiert und donnerte die Scheibe in den Winkel. In der Folge nutzte Frankfurt seine nummerische Überzahl aus. Schoofs traf zum 3:0, als die "Wölfe" gleich zwei Spieler weniger auf dem Eis hatten. Und eine 5:4-Situation nutzte nur wenige Sekunden später Schaub zum 4:0 für die Hausherren. Jetzt war auch das Klatschpappen-Publikum der "Löwen" richtig laut.

 

Auch die Selber hatten in diesem zweiten Drittel durchaus einige gute Möglichkeiten, aber das nötige Quäntchen Glück nicht auf ihrer Seite. Fiedler scheiterte zum zweiten Mal an Torwart Linda, der kurz darauf auch gegen Martell und Schiener auf dem Posten war. Dann kam auch noch Pech hinzu. Fast mit der Sirene zur zweiten Pause lag der Puck erneut im Selber Netz. Liesegang hatte in erneuter Überzahl getroffen.

 

VER-Vorstandsmitglied Thomas Manzei war zu diesem Zeitpunkt bereits richtig angesäuert. "Frankfurt ist die bessere Mannschaft. Aber was der Schiedsrichter hier abliefert, ist unter aller Kanone. Das ist total einseitig und hat Landesliganiveau. Unseren Spielern gibt er wegen jeder Kleinigkeit eine Strafzeit, bei Frankfurt schaut er nur zu."

 

Für den VER Selb konnte es im Schlussdrittel nur noch heißen, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen und größeres Unheil zu vermeiden. Und das gelang bis auf den einen Gegentreffer von Breitkreuz in der 50. Minute. Das Spiel abhaken und nach vorne blicken, muss das Motto der "Wölfe" nun lauten. Schon am morgigen Sonntag (18 Uhr) im Heimspiel gegen die Kassel Huskies sollen die ersten Punkte in dieser Aufstiegsrunde auf der Habenseite gutgeschrieben werden.

Andreas Pöhner

 

 


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