(Oberliga-Rostock) Wenn man über manche Sachen eine Nacht schläft, sieht die Sachlage am nächsten Morgen meist schon etwas anders aus. Aus der Sicht der Piranhas dürfe es sich im Falle des Heimspiels am gestrigen Sonntag allerding weiterhin genauso Sch…..e anfühlen wie kurz nach dem Spiel. Aber eins nach dem anderen.

 

Raubfischtrainer Wolfgang Wünsche plagten wieder einmal dieselben Verletzungssorgen, die sich schon durch gut die Hälfte der Saison zogen, als sich der Bus mit nur 14 Spielern an Bord in Richtung Herne aufmachte.  Mit der richtigen Taktik und genug Assen auf der Hand, kann man im Skat auch mal einen „Grand OHNE Vier“ spielen und gewinnen. Wie man diese Weisheit im Eishockey umsetzt, bewiesen die Piranhas am Freitag. Die Strategie, mit der Trainer und Mannschaft schon die ersten Spiele der Qualirunde weitestgehend offen gestalten konnte, zahlte sich in Herne nun aus. Ergebnis des Abends: 3 Punkte, 4:2 Endstand und eine Menge überraschte und ratlose Herner, die nach wie vor ohne Zähler in der Tabelle dastehen. Dies war der „Lichtteil“ des Wochenendes.

 

Kommen wir zum Heimspiel gegen die Füchse aus Duisburg und damit zur Schattenseite. Eigentlich wären jetzt deutliche Worte angebracht, um das widerzugeben, was da gestern auf dem Eis passierte, aber der Meinung der knapp 1000 Fans in der Eishalle, die diese auch lautstark zum Ausdruck brachten, gibt es wohl nichts mehr hinzuzufügen. Um eines gleich klar zu stellen: Zwar spielten die Füchse fernab ihrer Möglichkeiten, trotzdem geht es hier nicht darum zu behaupten das, wenn alles anders, sagen wir „sportlich normal“, gelaufen wäre, die Raubfische das Spiel gewonnen hätten. Vielleicht ja, vielleicht nein. Fakt ist, dass den Piranhas die Chance genommen wurde, eine Chance zu HABEN!



 

Von Beginn an kassierten die Raubfische eine kleinliche Strafe nach der anderen und waren, rein statistisch gesehen, nach der kompletten Spielzeit ganze 40 Minuten, also 2 Drittel des Spiels in Unterzahl. Da ist das Ergebnis von 5:1 am Ende fast schon eine Sensation. Die Duisburger hingegen kamen mit 6 Strafminuten aus, spielten aber keineswegs anders als die Hausherren. Wenn man als Spielleiter die Regeln etwas konservativer auslegt und damit ein Spiel „zerhackt“, ok. Aber dann sollten die Maßstäbe doch bitte für beide Seiten gelten. Fast noch wichtiger ist, einem Grundsatz zu folgen, der in fast jedem Regelbuch auf den ersten Seiten zu finden ist: Die Mannschaften machen das Spiel!!! Die Spielfläche ist kein Platz für eine „One-Man-Show“, schon gar nicht, wenn es eine Schlechte ist.

 

Die Piranhas unterlagen zwar den Füchsen am Ende mit 1:5, werden das aber abschütteln können. Der wirkliche Verlierer dieser Partie kommt aber weder aus Rostock noch aus Duisburg. Ein rabenschwarzer Tag für den Eishockeysport und eine Respektlosigkeit gegenüber der Leistung der Sportler.

 


Mehr Informationen über die Rostock Piranhas erhalten Sie hier...