(DEL-Mannheim) Die Adler sind auf der Suche nach einem zweiten Torhüter fündig geworden und haben Youri Ziffzer für die kommenden zwei Jahre unter Vertrag genommen. Doch Ziffzer ist in Mannheim kein Unbekannter. Bereits von 2001 bis 2004 spielte er für die Jungadler, mit denen er dreimal den Meistertitel in der DNL gewann. Nun, knapp zehn Jahre später kehrt der in Singapur geborene Goalie nach Mannheim zurück und wird gemeinsam mit Dennis Endras das neue Torhütergespann der Adler bilden. Wie Ziffzer seine Zeit in Köln erlebt hat, welche Gründe für einen Wechsel zu den Adlern gesprochen haben und wie seine Pläne aussehen, hat er uns in einem exklusiven Interview verraten.
Youri, herzlich willkommen in Mannheim. Wie geht es dir?
Mir geht es sehr gut, vielen Dank. Nach zwei Wochen Pause habe ich jetzt wieder mit dem Athletiktraining begonnen und bereite mich in einem Fitnesscenter in Bonn auf die neue Saison vor.
Du bist in Singapur geboren und hast dann beim EHC Klostersee das Eishockeyspielen erlernt. Wie kam es dazu?
Aufgrund der damaligen beruflichen Situation meines Vaters wurde ich in Singapur geboren, bin aber bereits ein halbes Jahr später mit meiner Familie nach Deutschland zurückgekehrt. Mit fünf Jahren stand ich das erste Mal auf Schlittschuhen und habe ein Jahr später mit dem Eishockeyspielen begonnen. In den ersten eineinhalb Jahren war ich noch Spieler, aber da wir in Klostersee immer nur einen Torhüter hatten, musste immer ein anderer Spieler für zwei Wochen ins Tor. Beim ersten Versuch hat es mir noch nicht wirklich zugesagt, aber beim zweiten Mal hat es mir richtig viel Spaß gemacht. Kurz darauf stand mein Entschluss fest, Torhüter zu werden, ohne zu ahnen, dass dies eine Lebensentscheidung sein wird.
Du bist 2001 in das Nachwuchsprojekt der Adler gewechselt und hast bis 2004 für die Jungadler gespielt. Wie groß ist die Vorfreude, nach all den Jahren endlich wieder in Mannheim zu spielen?
Als ich damals angefangen habe die DEL zu verfolgen, war ich aufgrund von Mike Rosati ein großer Adler-Fan. Daher war auch die Freude sehr groß, als ich bei den Jungadlern aufgenommen wurde. Mein damaliger Traum, irgendwann das Adler-Trikot tragen zu dürfen, geht jetzt in Erfüllung und ich freue mich schon sehr auf die kommende Saison.
In den letzten drei Jahren hast du für die Kölner Haie gespielt und bist zweimal Vizemeister geworden. Wie hast du diese Zeit erlebt?
Ich hatte eine tolle Zeit in Köln, in der ich viel gelernt und erlebt habe. Dass wir in den letzten zwei Jahren beide Finalserien gegen Berlin und Ingolstadt verloren haben, war natürlich eine große Enttäuschung für uns alle. Dennoch waren es sportlich gesehen zwei erfolgreiche Spielzeiten, wenn man bedenkt, wie es in den Jahren zuvor in Köln lief.
Trotzdem bringst du mit fünf gewonnenen Titeln das Meister-Gen mit in die Rhein-Neckar-Region.
Darüber würde ich lieber sprechen, wenn wir auch in Köln den Titel geholt hätten. Trotzdem hatte ich bislang natürlich das große Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen zu sein. Grundsätzlich kann man keine Meisterschaft planen, aber ich hätte nichts dagegen, wenn es noch einmal klappen würde.
Welche Gründe haben für einen Wechsel zu den Adlern gesprochen?
Als die Anfrage aus Mannheim kam, habe ich keine Sekunde gezögert und zugesagt. Auch aufgrund des privaten Hintergrundes war es das Beste, was mir und meiner Familie passieren konnte. Sportlich gesehen gehören die Adler ohnehin zu den Top-Adressen im deutschen Eishockey und ich fühle mich mit Mannheim sehr verbunden. Es gab viele Gründe und nichts, was dagegen gesprochen hat.
Klar ist, dass die Adler erneut mit einem starken Torhüter-Duo in die neue Saison starten werden. Wie ist denn dein Verhältnis zu Dennis Endras?
Auch wenn wir noch nie zusammen in einer Mannschaft gespielt haben, haben wir uns bei den Nationalmannschaftlehrgängen oder in verschiedenen Sommercamps immer sehr gut verstanden. Daher freue ich mich schon auf die Zusammenarbeit mit Dennis.
Wie sehen deine Pläne für die kommenden zwei Jahre bei den Adlern aus?
Sicherlich will man sportlich gesehen immer den größtmöglichen Erfolg erzielen. Dabei hat jeder Torhüter natürlich das Ziel, so viele Spiele wie möglich zu absolvieren. Letztendlich ist das aber die Entscheidung des Trainers. Dennis und ich sind ein Torhüter-Duo. Insofern arbeiten und halten wir zusammen. In erster Linie geht es um die Adler, nicht um persönliche Ziele.
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