(DEL2-Rosenheim) Mit einem 5:3 Sieg starteten gestern Abend Rosenheims Eishockeyspieler erfolgreich in das Halbfinale gegen die Bietigheim Steelers. 3222 Zuschauer sahen eine lange Zeit offene Partie, die erst acht Sekunden vor Ende durch ein Empty Net Goal entschieden wurde.

 

Die mit Spannung erwartete Partie zwischen den Starbulls und den Steelers hielt was sie versprach. Die anwesenden Zuschauer sahen von Beginn an eine hochwertige Begegnung, in der allerdings die Gäste den besseren Start erwischt hatten. Bietigheim begann druckvoll und erspielte sich in der Anfangsphase ein leichtes Übergewicht, ohne dabei aber allzu viele Torchancen zu kreieren. Die erste gute Einschussgelegenheit hatten dennoch die Gäste durch den widergenesenen Ex- Starbulls- Spieler Greg Squires, der Pasi Häkkinen nach drei Minuten erstmals prüfte. In der Folge entwickelte sich ein zähes Ringen um die Spielkontrolle und beide Mannschaften konnten jeweils ein eigenes Überzahlspiel nicht in Zählbares ummünzen. Erst das zweite Powerplay der Gäste führte schließlich zum Erfolg. Fünfzehn Minuten waren gespielt, Beppo Frank saß gerade wegen Beinstellens auf der Strafbank, da zeigten die Schwaben durch David Wrigley das erste Mal auf, warum sie über das beste Überzahlspiel der DEL2 verfügen. Von dem Rückstand angestachelt erhöhten die Hausherren nun sukzessive den Druck auf das von Joey Vollmer gehütete Tor der Gäste. Der Ausgleich jedoch wollte im ersten Drittel nicht mehr fallen.

 

Das zweite Drittel begann mit einem Paukenschlag für die Hausherren. Gerade einmal zwanzig Sekunden waren gespielt, da musste Bietigheims David Wrigley wegen eines Ellbogen- Check für 2 Minuten in der Kühlbox Platz nehmen. Dies wussten die Hausherren für sich zu nutzen und erzielten einen in Überzahl wunderschön herausgespielten Treffer durch Shawn Weller zum 1:1 Ausgleich. Spätestens ab jetzt waren die Oberbayern voll da. SBR- Coach Franz Steer spielte mit vier Sturmreihen die Karte Tempo voll aus und ließ seine Mannschaft nun konsequent auf den Körper spielen, um den mit nur drei Reihen agierenden Gegner schon zu Beginn der Serie unter Zugzwang zu bringen. Dies machte sich mehr als nur bezahlt. Keine vier Minuten nach dem Ausgleichstreffer war Bietigheims Robin Just zu spät dran und wusste sich nur noch durch ein Beinstellen zu helfen, was ein erneutes Powerplay für die Innstädter zur Folge hatte. Nach einem schönen Kombinationsspiel kam die Scheibe schließlich zu "Schwedenbomber" und DEL2- Spieler des Jahres Robin Weihager, der das Spielgerät mit einem trockenen Schlagschuss zum 2:1 in die Maschen drosch. Die Starbulls jetzt klar am Drücker und darum bemüht das Ergebnis noch weiter hoch zu schrauben. Dass man sich gegen den amtierenden Meister jedoch keine Fehler erlauben darf, zeigten die Gäste mitten in dieser Rosenheimer Druckphase in der 29. Minute. Die Starbulls mit zwei Mann im Forecheck, verloren die Scheibe unglücklich in der neutralen Zone, die Gäste zogen direkt Richtung Tor und schoben bei angezeigter Strafe für die Starbulls durch Alexej Dmitriev zum Ausgleich ein. An der Überlegenheit der Hausherren änderte dieser Treffer freilich nichts, die nun konsequent den eingeschlagenen Weg fortsetzten. Check auf Check mussten die Schwaben nun einstecken und ließen in dieser Phase viel Kraft. Als sich die Gäste bereits in der rettenden Drittelpause wähnten, schlugen die Starbulls, 15 Sekunden vor Ablauf des zweiten Spielabschnittes, zum psychologisch günstigstem aller möglichen Zeitpunkte durch Norman Hauner zu und stellten auf 3:2.



Jetzt waren natürlich die "Eisenmänner" gefordert mehr ins Risiko zu gehen und genau dies taten sie auch. Der Druck auf das von Pasi Häkkinen erneut hervorragend gehütete Tor nahm jetzt deutlich zu. Die Defensive hielt dem Druck der Gäste jedoch stand und leitete immer wieder gefährliche Konter Richtung Joey Vollmer ein. Einer dieser schnellen Gegenstöße führte dann auch in Minute 48 zum Erfolg. Kim Staal war der Torschütze, der mit einem Rückhandheber erstmals einen zwei- Tore Vorsprung für seine Mannschaft herstellte. Das Schema der Partie blieb aber auch jetzt noch gleich. Bietigheim stürmte, Rosenheim konterte. Bei fünf gegen fünf war den Starbulls aber an diesem Abend nicht beizukommen, also musste den Gästen ein weiteres Überzahlspiel helfen. Dies spielten sie allerdings mit Bravour. Einen kurzen Stellungsfehler ausnutzend, kombinierten die Schwaben sehenswert und Greg Squires brachte sein Team wieder bis auf einen Treffer heran. Der Meister versuchte jetzt alles um den Ausgleich zu erzwingen aber die Hausherren spielten in dieser Phase ein nahezu perfektes und fehlerfreies Defensivsystem. Als schließlich Joey Vollmer kurz vor Ende durch einen sechsten Feldspieler ersetzt wurde, gelang letztendlich Shawn Weller durch ein Empty Net Goal, 8 Sekunden vor Ende der endgültige Knockout.

 

In der anschließenden Pressekonferenz beschwerte sich Gäste- Trainer Kevin Gaudet über das Vier- Mann Schiedsrichter System und monierte, dass die Mannschaften sich darauf nicht einstellen könnten. "Mit über 20 Strafminuten kannst du in Rosenheim nicht gewinnen"- so Gaudet weiter. SBR-Coach Franz Steer zeigte sich indes zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und monierte lediglich die Anfangsphase des Spiels.

 

Am Sonntag um 18.00 Uhr geht die Serie weiter mit Spiel zwei in der Ege- Trans- Arena in Bietigheim. Nächstes Heimspiel ist bereits am kommenden Mittwoch den 02. April um 19.30 Uhr

 


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