(DEL2-Bremerhaven) Mit einem erdienten 3:4 (3:0/0:3/0:1) Erfolg bei den Kaufbeurer Jokern konnten die Fischtown Pinguins ihre Niederlagenserie eindrucksvoll beenden. Eindrucksvoll deswegen, weil das Team trotz eines 0:3 Rückstands und eines wirklich schlechten ersten Drittels sich nicht aufgab und bis zum Ende zu kämpfen verstand. Ein Sonderlob verdiente sich an diesem Abend Alexander Nikiforuk, der zeigen konnte, welch Potential in ihm steckt. Dennoch wäre es falsch, diesen Sieg als Mantel des Vergessens über die Leistungen der letzten Spiele zu hängen. Bereits am kommenden Wochenende in den Partien gegen die Ravensburg Towerstars und die Heilbronner Falken muss das Team um Kapitän Marian Dejdar beweisen, dass der heutige Erfolg mehr als eine Eintagsfliege war.
Dieses erste Drittel werden die mitgereisten treuen Fans der Fischtown Pinguins so schnell nicht vergessen. 16 Strafminuten und drei Gegentore gegen einen Gegner, der ohne respektlos wirken zu wollen, nun wirklich keine Übermacht darstellen sollte. Die Fehler im Abwehrbereich, nicht nur beim Treffer zum 2:0 durch Versteeg waren bis zu diesem Zeitpunkt mehr als eklatant. Bereits in der 1. Minute hatte Florian Thomas eine gute Gelegenheit, doch der allein gelassene Jerry Kuhn war auf der Hut und konnte abwehren. Nach zwei Strafzeiten gegen die Pinguine und der damit verbundenen 3/5 Unterzahlsituation konnten die Nordlichter zunächst beweisen, dass zumindest das "Penalty Killing" noch einigermaßen zu funktionieren scheint. Nach einer weiteren, unnötigen Strafe von Thomas Zuralev folgte jedoch die Strafe in Form des 1:0 durch Versteeg in der 8. Spielminute. Das erste Überzahlspiel der Pinguine kurz danach offenbarte, dass zumindest der Block mit Nikiforuk, Hooton, Miller, Owens und Dronia etwas an Torgefährlichkeit ausstrahlen konnte. Zählbares konnte aber zunächst nicht verbucht werden. Nachdem die Pinguine in der 15. Minute Glück hatten, weil Martin Heider nur die Latte des Bremerhavener Tores traf, war es in der 17. Minute erneut Versteeg, der einen Abwehrfehler zum 2:0 nutzen konnte. Damit waren die Gastgeber aber noch nicht zufrieden. In der 18. Minute war es Josh Burnell, der auf Vorlage von Florian Thomas das 3:0 für die Joker erzielen konnte und somit die Pinguine traumatisiert in die erste Drittelpause schickte.
u Beginn des Mittelabschnitts sahen die Zuschauer eine von beiden Mannschaften zunächst zerfahren, hektisch und wenig kontrolliert gespielte Partie. Wenngleich der Spielaufbau der Pinguine zu Beginn nicht überragend war, die Seestädter kamen immer besser ins Spiel und zeigten mit zunehmender Spieldauer eine beeindruckende Moral, die durch Tore entsprechend belohnt wurde. Nachdem in Überzahl in der 28. Minute Dronia zunächst nur den Pfosten getroffen hatte, war es eine Minute später Alexander Nikiforuk, der auf Zuspiel von eben Dronia und Owens das erste Bremerhavener Ausrufezeichen des Abends senden konnte. In der 32. Minute war es erneut eine Überzahl die den Pinguinen wieder Hoffnung gab. David Stieler konnte einen Schuss von Andrej Teljukin unhaltbar für Vajs in die Maschen abfälschen. Nun hatten die Gäste das Momenten und die klaren Spielanteile auf ihrer Seite. So war auch Brock Hootons Ausgleichstreffer in der 40. Minute nur die logische Konsequenz der Bemühungen der Bremerhavener Kufenflitzer, bei denen erneut die auffällig agierenden Alexander Nikiforuk und Jordan Owens Pate gestanden hatten.
Konsequent mit vier Reihen und mächtig Druck hatten die Pinguine zu Beginn des Schlussabschnitts zunächst die optischen Vorteile klar auf ihrer Seite. Kleinlich in der 45. Minute eine Strafe gegen Patrick Klöpper wegen Bandenchecks, doch die Norddeutschen müssen lernen, mit vermeintlichen Benachteiligungen zu leben. Scheinbar unbeeindruckt konnten die Seestädter dann in der 48. Minute durch Björn Bombis zum ersten Mal an diesem Abend in Führung gehen. Teljukin und Stieler hatten aufgelegt und die Nummer 11 der Bremerhavener ließ sich nicht zweimal bitten. Auch danach blieben die Gäste aus dem hohen Norden mehr oder weniger spielbestimmend und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Stark im Schlussabschnitt auch Andrej Teljukin, der mit der Rückennummer #66 auffällig agierte. Auffällig besonders, weil er sein gewohntes Jersey blutverschmiert nach einem Schuss ins Gesicht in der zweiten Drittelpause hatte wechseln müssen. Man merkte den Pinguinen an, dass sie diesen Sieg nicht mehr aus den Händen geben wollten, was ihnen letztlich auch gelang.
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