(DEL2-Bad Nauheim) Mit 2:4 (0:1, 0:1, 2:2) verlieren die Roten Teufel das DEL2-Auftaktmatch bei den Eispiraten Crimmitschau. "Wir hatten genug Chancen vor allem gegen Ende des Spiels in einem von hohem Tempo geprägten Match", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Schlusspfiff. "Für uns war es wichtig, dass wir nach dem 2:1-Anschlusstreffer der Nauheimer gleich das 3:1 geschossen haben", war die 48.Minute für ETC-Trainer Chris Lee die Schlüsselszene in diesem ersten DEL2-Punktspiel der neuen Saison, in dem beide Teams sichtlich Fehler vermeiden wollten, um nicht mit einem Fehlstart in die Saison zu gehen.
Die Gäste traten ohne Maximilian Spöttel (Leistenprobleme), Deion Müller sowie Backup-Goalie Jan Guryca an, der als überzähliger Ü23-Spieler zuhause blieb, während Förderlizenzspieler Felix Bick die Position hinter Mikko Rämö einnahm. Die Hessen agierten zunächst mit denselben Formationen wie in den letzten Testspielen, während bei den Eispiraten Neuzugang John Tripp sogleich in den Starting Six Präsenz zeigte. Beide Teams begannen sehr nervös und mit vielen Fehlern im Aufbau sowie in der Verteidigung. Einen kapitalen Schnitzer in der EC-Hintermannschaft nutzte in der 7. Spielminute Crimmitschaus Stürmer Martin Heinisch,. der nach Vorarbeit von Daniel Bucheli zum 1:0 erfolgreich war. Die Wetterauer benötigten einige Zeit, um in die Partie zu finden, hatten dann aber durch ein Solo von Vitalij Aab sowie einen Rückhandschuss von Dusan Frosch gute Gelegenheiten auf den Ausgleich. ETC-Goalie Ryan Nie war hierbei aber genauso zur Stelle wie auf der anderen Seite Mikko Rämö, der ebenfalls einiges an Arbeit bekam. Es war kein spielerisch hochklassiges erstes Drittel, doch der Einsatz stimmte auf beiden Seiten, so dass die knappe Führung der Hausherren nach 20 Minuten zunächst in Ordnung ging.
Begünstigt durch zwei Strafen gegen die Eispiraten kamen die Roten Teufel mit Beginn des Mittelabschnitts besser ins Spiel und damit zu aussichtsreichen Gelegenheiten: Vitalij Aab (über das Tor) sowie Diego Hofland (Außenpfosten) ließen jedoch die sich bietenden Chancen liegen. Crimmitschau glänzte anschließend vor allem mit seinem ersten Sturm rund um Eric Lampe, der Mikko Rämö zu einer Glanztat nach den abgelaufenen Strafzeiten gegen sein Team zwang (27.). Die Roten Teufel blieben bemüht, bissen sich aber immer wieder in der Defensive der Eispiraten fest. Waren die ca. 50 mitgereisten EC-Fans wohl bereits in Gedanken in der zweiten Pause, da kamen die Westsachsen noch einmal gefährlich vor den Bad Nauheimer Kasten und konnten durch Lampe mit einem Rebound nach einem Foy-Schuss auf 2:0 in Front gehen, was den Spielverlauf nur bedingt widerspiegelte.
Mit Beginn des letzten Abschnitts erhöhten die Hessen noch einmal den Druck: Cameron und Dineen scheiterten direkt nach Wiederanpfiff und läuteten damit eine Drangphase der Roten Teufel ein. Crimmitschau stand hinten jedoch kompakt und ließ nur wenige Schüsse zu, während sie mit Konter stets gefährlich blieben. Die Kurstädter kamen schließlich und endlich zum verdienten 2:1-Anschlusstreffer durch Dineen in der 48.Minute, als der Kanadier einfach mal abzog und Nie das Hartgummi unter die Schoner hindurch ins Netz legte. Aber nicht einmal eine Minute später konterten die Eispiraten gegen nun zu offensiv agierende Teufel und legten durch Tripp auf 3:1 vor. Petri Kujala stellte seine Formationen um, so dass nun Andreas Pauli im ersten Angriff zum Zuge kam (wie bereits zu Beginn der Vorbereitung). Er sowie Dineen hatten in der 53.Minute ebenso aussichtsreiche Chancen wie Frosch und Kohl, dessen Schuss in der 53.Minute nur die Latte streifte. Als wiederum Dineen in einer dramatischen Schlussphase den erneuten Anschlusstreffer schoss und Cameron bei herausgenommenen Torhüter den vermeintlichen Ausgleich markierte, waren die Emotionen auf dem Höhepunkt. Der Unparteiische gab trotz Proteste den Treffer des Kanadiers nicht, während im Gegenzug André Schietzold ins verwaiste Bad Nauheimer Tor zum 4:2-Endstand traf. "Bei zwei Gegentoren war es unser eigenes Verschulden, so dass es heute eine schmerzhafte Niederlage für uns ist", so EC-Coach Petri Kujala auf der anschließenden Pressekonferenz.
Am Sonntag empfangen die Roten Teufel zuhause Aufsteiger Freiburg, der heute Heilbronn mit 3:2 besiegen konnte. Sofern die Kurstädter an das heutige letzte Drittel anschließen können, so sollten die Punkte vor eigenem Publikum auf jeden Fall im Kurpark bleiben.
Eispiraten Crimmitschau - EC Bad Nauheim 4:2 (1:0, 1:0, 2:2)
Tore:
1:0 (06:16) Heinisch (Bucheli, Kristek)
2:0 (39:05) Lampe (Foy, Höller)
2:1 (47:02) Dineen (Cameron, Johansson)
3:1 (47:55) Tripp (Lampe, Halbauer)
3:2 (58:24) Dineen (Pauli, Cameron)
4:2 (59:23) Foy (Lampe, Walsh) 6-5
Strafminuten: ETC 12/ ECN 6 + 10 (Johansson) + 10 (Cameron)
Zuschauer: 2.532
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